Norton 360 – Antivirus-Software installiert heimlich Krypto-Miner

Norton 360 – Antivirus-Software installiert heimlich Krypto-Miner

Aktuell sorgt das häufig genutzte Antiviren-Programm Norton 360 bei zahlreichen Nutzern für mächtig Ärger. Denn die Software installiert ohne das Wissen der Nutzer einen Krypto-Miner auf den Geräten. Mittlerweile haben sich die Entwickler der Antivirus-Software zu Wort gemeldet.

Weshalb sind zahlreiche Nutzer verärgert?

In Foren äußern sich viele Norton-Nutzer verärgert. Denn sie haben entdeckt, dass die Antivirus-Software automatisch und ohne ihr Wissen einen Krypto-Miner auf den Geräten installiert hat. Dass nun massive Kritik an Norton 360 laut wird ist verständlich, da entsprechende Antivirus-Software eigentlich vor solchen ungewollt installierten Programmen schützen soll. Zudem werden 15 Prozent der geschürften Krypto-Währung an den Entwickler weitergeleitet, sollten Nutzer von dem Programm Gebrauch machen.

Was ist ein Krypto-Mining überhaupt?

Das Krypto-Mining zeichnet sämtliche Transaktionen auf, verbucht und verifiziert sie. Die äußerst komplexen Daten werden dabei mit Hilfe eines so genannten Blockchain verarbeitet. Ein Krypto-Miner verwaltet sozusagen die Krypto-Währung, wofür eine enorm hohe Rechenleistung und damit auch ein sehr hoher Stromverbrauch einhergehen.

Was sagt der Software-Entwickler zu der Kritik?

Gegenüber der Seite “KrebsonSecurity” äußerte sich Norton zu der Kritik und betont, dass das Krypto-Mining-Programm lediglich optional sei. Der Software-Entwickler räumte jedoch gleichzeitig ein, dass das entsprechende Programm grundsätzlich installiert werde, egal, ob der Nutzer hiervon Gebrauch machen möchte oder nicht. Allerdings müsse das Programm, das den Namen “Norton Crypto” trägt, aktiviert werden bevor es genutzt werden kann. Norton verwies zudem darauf, dass Nutzer, die “Norton Crypto” nicht nutzen wollen, dieses deinstallieren können. Dies ist über die Schnelleinstellungen bei Norton 360 möglich. Nachdem “Tamper Protection” zunächst deaktiviert werden muss, muss der Nutzer anschließend über Windows nach “NCrypt.exe” suchen und löschen.

Gewinn mit Krypto-Software ist unwahrscheinlich

Norton 360 ist nicht die einzige Antiviren-Software, die ein vorinstalliertes Programm zum Krypto-Mining enthält. Auch die kostenfreie und beliebte Software Avira ist hiervon betroffen. Rund 500 Millionen Personen verwenden diese Software – viele davon vermutlich, ohne von dem Krypto-Miner Kenntnis zu haben. Die Empörung vieler Nutzer über diese vorinstallierten Programme ist sehr groß. Viele assoziieren solch ungewollt installierte wohl eher mit Schadsoftware und nicht mit einer Antivirus-Software. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass einige andere Antiviren-Programme das Krypto-Mining-Programm von Avira als Schadsoftware einstufen. Die Software, die demnach eigentlich vor Programmen schützen sollte, die unwissentlich installiert werden, tut dies selbst. Eine realistische Chance, dass ein Norton-Nutzer mit dem Krypto-Mining tatsächlich einen Gewinn erzielen kann, ist verschwindend gering. Dies liegt zum einen an der jährlichen Gebühr in Höhe von 75 Euro, die für das Antiviren-Programm anfallen und zum anderen daran, dass 15 Prozent des Gewinns an Norton weitergeleitet werden. Hinzu kommt ein enorm hoher Stromverbrauch, der mit durch die aktuell hohen Strompreise nicht gerade unerheblich ist.

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