Schutz vor Rufnummer-Manipulation – Neuregelung tritt ab morgen in Kraft

Schutz vor Rufnummer-Manipulation – Neuregelung tritt ab morgen in Kraft

Verbraucher können sich künftig darauf verlassen, dass es sich wirklich um den rechtmäßigen Nummerninhaber handelt, wenn sie von einer deutschen Telefonnummer angerufen werden. Hierzu treten ab morgen neue gesetzliche Regelungen in Kraft, die vor dem sogenannten Call-ID-Spoofing schützen sollen. Anrufe, die über ein Netz im Ausland nach Deutschland geroutet werden, werden durch die neue Spoofing-Sperre anonymisiert.

Was ändert sich ab dem 1. Dezember?

Die Bundesnetzagentur verpflichtet ab morgen Telekommunikationsanbieter dazu, technisch sicherzustellen, dass Kunden vor manipulierten Rufnummern geschützt werden. Ziel ist es, dass sich ein Angerufener darauf verlassen kann, dass wirklich der Inhaber der angezeigten Rufnummer anruft. Hierdurch sollen Verbraucher vor Betrügern geschützt werden, die durch das Vortäuschen einer deutschen Telefonnummer das Vertrauen von Kunden erschleichen wollen.

„Immer wieder verschleiern Kriminelle die wahre Herkunft eines eingehenden Anrufs, indem im Telefondisplay eine gefälschte Rufnummer angezeigt wird“, erklärt der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller.

Dies soll durch die Regelung vermieden werden, dass Telekommunikationsanbieter verhindern müssen, dass eine deutsche Telefonnummer als Absenderinformation übermittelt wird, wenn eigentlich aus einem Netz im Ausland angerufen wird. In einem solchen Fall muss ab morgen die Rufnummer anonymisiert werden. Dies gilt sowohl für die manipulierten Rufnummern 110 und 112 sowie für (0)900- und (0)137-Nummern und Auskunfts- und Kurzwahldienste. Von der Anonymisierungspflicht sind nur Mobilfunknummern im internationalen Roaming ausgenommen. Wird fälschlicherweise eine der entsprechenden Nummern angezeigt, muss der Anruf abgebrochen werden. Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass es ab morgen deutlich mehr Anonyme-Anrufe geben wird, diese jedoch nicht immer unseriös sind. Denn es gibt auch gute Gründe für Personen, ihre Telefonnummer zu unterdrücken. Trotz dessen ermöglicht die Neuregelung, dass Bürger in Zukunft bewusster entscheiden können, ob sie einen entsprechenden Anruf auch annehmen wollen.

Was ist Spoofing?

Die Manipulation von Telefonnummern wird als Spoofing bezeichnet. Spoofing ist eine Technik, die von Kriminellen eingesetzt wird, um ihre wahre Identität zu verbergen. Die Technik wird unter anderem auch zur Manipulation von Absender-Kennungen bei E-Mails eingesetzt. Das Ziel hierbei ist stets, bei den Betroffenen Vertrauen zu schaffen, um diese anschließend zu betrügen. Spoofing ist gemäß dem deutschen Telekommunikationsgesetz verboten.

Wie machen sich Kriminelle Fake-Anrufe zu nutzen?

Eine deutsche Telefonnummer sorgt bei vielen Verbrauchern für Vertrauen, da ein entsprechender Anruf meist als harmlos wahrgenommen wird. So simulieren Betrüger immer wieder die Notrufnummer 110, um vorwiegend ältere Menschen in eine Falle zu locken. Die Kriminellen, die vorgeben, mit der Notrufnummer der Polizei anzurufen und sich am Telefon als Polizisten ausgeben, erfinden eine Geschichte, die zum Ziel hat, die Betroffenen um Geld oder Wertgegenstände zu betrügen. Doch die Polizei würde niemals unter der Notrufnummer bei Bürgern anrufen und darüber hinaus in keinem Fall zur Preisgabe von Kontodaten oder der Herausgabe von Wertgegenständen auffordern.

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