Geschichte Satellitentelefon

Geschichte Satellitentelefon

Moderne Handys bedeuten eine fast grenzenlose Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren. Doch in entlegenen Gebieten der Erde ist die Entwicklung der Mobilfunknetze bestenfalls löchrig, schlimmstenfalls sogar nicht vorhanden. Ein Satellitentelefon ist eine Alternative. Das gilt besonders für Menschen, die sich viel bzw. länger auf See, in Wüsten, Dschungelgebieten, im unzugänglichen Hochgebirge oder an den Polen (Satellitennetz beachten), aber auch in Krisengebieten aufhalten.

Satellitentelefone seit Ende der 1970er-Jahre

Satellitentelefone werden bereits seit Ende der 1970er-Jahre genutzt. Zunächst gab es nur feste Stationen, über die via Satellit telefoniert werden konnte. Seit 1982 ist ein System für die Schifffahrt in Betrieb, das auch einen mobilen Nutzen ermöglicht. Ende der 1980er-Jahre verbreitete sich das Satellitentelefon von Nordamerika aus auch als Kommunikationsmittel auf dem Land. Es sind dabei zwei technische Systeme zu unterscheiden: Das GEO-System (Geostationary) nutzt feststehende Satelliten, das LOW-System (Low-Earth-Orbit) nutzt die Erde umkreisende Satelliten. Vorteil des LOW-Sytems ist, dass die Qualität der Übertragung besser ist. Nachteil ist der größere Aufwand durch mehr Satelliten. Insgesamt gibt es derzeit vier große Anbieter von Satellitenkommunikation:

Technisch gesehen wählt der Nutzer zwar über sein Satellitentelefon einen Telefonanschluss im Satelliten-, Mobilfunk- oder Festnetz an, die Verbindung wird aber über einen Satelliten und ggf. eine Erdfunkstelle hergestellt. Diese Technik ist etwas teurer (ca. 1 Euro/Minute zzgl. Grundgebühr). Je nach Standort kann eine Verbindung über Satellitentelefon aber sogar günstiger sein als eine Mobilfunkverbindung, die Roaminggebühren für grenzüberschreitende Verbindungen enthält.

Kaufen, eventuell auch mieten

Da bei der Anschaffung eines Satellitentelefons heute je nach Modell mit mindestens mehreren Hundert Euro zu rechnen ist, kann auch das Mieten eine günstige Option sein. Für den Betrieb ist aber auch eine zusätzliche Ausrüstung wie eine verstärkende Antenne, Ersatzakkus, eine Ladestation (solarbetrieben bei fehlendem Stromnetz) und ein Tragekoffer sinnvoll. Das Telefon selbst ist kaum noch größer als ein Handy. Es gibt inzwischen sogar Hybrid-Telefone mit der Dual Sim Technik, die als Handy und Satellitentelefon funktionieren.