Breitbandausbau – Telekom verlegt mit Horizontalbohrung

Breitbandausbau - Telekom verlegt mit Horizontalbohrung

Die Bundesregierung fördert den Breitbandausbau mit großen Geldsummen. Damit sollen vor allem strukturschwache Regionen an ein schnelles Internet angeschlossen werden. Auch wenn nach Ansicht vieler Experten der Ausbau zu langsam vorangeht und Vectoring den dringend erforderlichen Glasfaserkabelausbau behindert, kommt die Telekom voran. Erst vor Kurzem ist der Ausbau der Region Elz und Simonswäldertal gestartet. Ein kleines Detail ist dabei faszinierend.

Telekom nutzt Horizontalbohrung

Um die großen Entfernungen zwischen den Orten zu überbrücken, buddelt die Telekom nicht mehr ganze Straßen auf. Sie nutzt eine Technik, die deutlich schneller und mit weniger Baggerarbeit verbunden ist: die sogenannte Horizontalbohrung.

Bei der Horizontalbohrung schneidet eine besondere Maschine einen schmalen Spalt in den Asphalt und in den Boden. Dieser reicht rund 1,20 Meter tief in die Erde. In diesen Spalt wird das Breitbandkabel eingezogen. Dieses wird über eine horizontale Tunnelbohrung unter der Erde langgeführt. In Elz und Simonswäldertal ist einer dieser Tunnel beispielsweise rund 400 Meter lang.

Diese Technik ist aufwendig, zugleich aber deutlich schneller als das normale Verlegen. Der Grund für die Horizontalbohrungen: Die Arbeiten behindern den Straßenverkehr nicht wochenlang.

Telekom und Bund investieren gemeinsam

Die Telekom investiert jährlich rund vier Milliarden Euro in den Breitbandausbau. Dennoch ist auch der Konzern auf die Förderung des Bundes angewiesen. Allein den Ausbau der Region um Elz und Simonswäldertal bezuschusst der Bund mit knapp vier Millionen Euro. Ähnlich ist es in anderen Regionen der Republik. Das Konzept der Telekom sieht dabei vor, in möglichst viele Orte einen Breitbandkabelanschluss zu legen. Von dort sollen idealerweise kurze Kupferkabelleitungen zwischen Verteilerkästen und den Hausanschlüssen dafür sorgen, dass mit Vectoring eine möglichst große Bandbreite auf der Internetleitung möglich ist. Neubaugebiete werden sogar gleich mit Glasfaserkabel ausgestattet. Reicht ein Kabelanschluss im Ort nicht aus, kann die Telekom zukünftig mit weiterem Glasfaserkabelausbau nachbessern. In der Zwischenzeit steht aber nach der Beschleunigungstechnik Vectoring bereits eine Erweiterung auf Super-Vectoring an. Diese würde die DSL-Geschwindigkeit von ca. 50 MBit/s auf theoretisch bis zu 250 MBit/s erhöhen. Welche tatsächliche Bandbreite für die Kunden in kleinen, abgelegenen Orten dann möglich ist, muss sich erst noch zeigen.

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2 Kommentare

  1. Guten Tag liebe Mitleser,
    vielen Dank für diesen informativen Beitrag. Ich finde, dass schnelles Internet auch in kleineren Ortschaften zur Verfügung stehen sollte.

  2. Ich habe mich schon länger gefragt, wie solche Bohrungen durchgeführt werden. Mir war gar nicht bewusst, dass durch gesteuerte Horizontalbohrungen weniger Baggerarbeiten notwendig sind. Das vereinfacht natürlich auch deutlich die gesamten Arbeiten und lässt alles deutlich schneller erledigen.

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