Gesetzesänderung – höhere Strafe für Handy am Steuer kommt

Gesetzesänderung - höhere Strafe für Handy am Steuer kommt

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 22. September 2017 höhere Bußgelder für das Nutzen von Handys am Steuer beschlossen. Damit steigt das Bußgeld nach kurzer Zeit erneut. Die Gesetzesänderung tritt einen Tag nach Verkündigung durch die Bundesregierung in Kraft.

Was kostet die Handynutzung am Steuer?

Der Bundesrat hat einer Gesetzesinitiative zugestimmt, nach der die Strafe für die Handynutzung im Straßenverkehr für Führer eines Kraftfahrzeuges von bisher 60 Euro auf 100 Euro steigt. Weiterhin gibt es zusätzlich einen Punkt in der „Verkehrssünderdatei“. Sollte ein Fahrer beim Handygebrauch außerdem eine Sachbeschädigung begehen, steigt das Bußgeld auf 200 Euro. Auch Fahrradfahrer müssen tiefer in die Tasche greifen. Werden sie mit einem Mobiltelefon auf dem Fahrrad erwischt, beträgt das Bußgeld nun 55 Euro statt wie bisher 25 Euro.

Wichtig: Das Verbot von Handys am Steuer bezieht erstmals explizit Tablets und Notebooks sowie vergleichbare Geräte ein. Damit will der Gesetzgeber jede Ablenkung sanktionieren.

Erlaubt bleibt die „sekundenschnelle“ Nutzung, die für Sprachsteuerung oder Vorlesefunktionen erforderlich ist. Das schließt zum Beispiel auch das Annehmen von Anrufen mit einer Freisprechanlage aus.

Handy im Straßenverkehr: notwendige Strafe – fehlende Kontrollen

Verschiedene Erhebungen haben immer wieder gezeigt, dass sich mit dem Handy befassende Fahrer nicht nur unkonzentrierter fahren, sondern andere Verkehrsteilnehmer gefährden und schneller Unfälle verursachen. Dennoch halten sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an das Handyverbot am Steuer. Einer der Gründe: Leider ist das Schreiben von Nachrichten, ein Fingertipp zur App-Steuerung oder das Telefonieren am Steuer für viele Fahrer ein Kavaliersdelikt. Eine tödliche Fehleinschätzung!

Das Grundproblem ist jedoch bisher weniger das auch nach der Erhöhung noch immer sehr milde Strafmaß, sondern eine fehlende Kontrolle. Solange die Polizei mit vereinzelten Stichproben nur einen kleinen Bruchteil der Fahrer erwischt, kann keine Strafe in der erforderlichen Breite greifen. Es fehlt folglich eine regelmäßige und intensive Kontrolle der Umsetzung der gesetzlichen Kontrolle im Straßenverkehr.

Es ist so einfach: Headset im Straßenverkehr benutzen

Dabei könnten die Verkehrsteilnehmer selbst dafür sorgen, dass keine Unfälle durch die Handynutzung verursacht werden und somit auch das Strafmaß überflüssig wäre. Denn ein Headset sorgt für freie Hände und Konzentration auf den Verkehr. Viele Fahrer verzichten auf dieses Hilfsmittel. Dabei ist ein ausreichend gutes Headset mehr als erschwinglich und schützt vor Strafen. Vor dem Hintergrund, dass viele Fahrer teure Smartphones nutzen, fällt das Anschaffen eines Headsets ebenso wie das einer anderen Freisprechanlage finanziell kaum ins Gewicht.

Ein Youtube Video, welches zum nachdenken anregen soll

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