„Eisverkäufer-Skandal“ – Gesichter auf Erotik-Bilder montiert

"Eisverkäufer-Skandal" - Gesichter auf Erotik-Bilder montiert

Gesichter in Filme oder auf Fotos zu montieren, finden einige Menschen lustig. So entstehen Szenen, die mal humorvoll, mal anrüchig, mal herabwürdigend, mal selbstdarstellend gefakte Situationen vorgaukeln. Da erscheint das Gesicht eines Freundes in einer Blockbuster-Filmszene oder das der Freundin auf einem heißen Foto. Deepfakes heißen solche montierten Bilder und Clips. In Remscheid hat offenbar ein Eisverkäufer aus noch ungeklärten Gründen versucht, seine Kundinnen ebenfalls ins „rechte Licht“ zu setzen. Viele davon bannte er in ein erotisches Umfeld und veröffentlichte die Bilder auf einer Webseite. Das passt den Frauen nicht. Denn bisher gingen 72 Anzeigen bei der Polizei in Remscheid ein.

Deepfakes in Remscheid: Wenn der Eismann klingelt …

Offenbar hatte der Eismann mit einer versteckten Kamera Kundinnen beim Bestellen ihrer kalten Erfrischung fotografiert. Andere Fotos kopierte er aus Profilen von Instagram und Facebook. Der Täter schnitt ihre Gesichter aus und montierte diese auf bestehende Fotos. Viele davon hatten einen erotischen – oder sogar pornografischen – Kontext wie anzügliche Bilder oder Bikinfotos.

Die Fotos veröffentlichte er auf einer Webseite. Ein Link zu diesem Angebot tauchte auf Facebook auf. Davon alarmiert meldeten sich betroffene Frauen bei der Polizei und erstatteten Anzeige. Besonders kritisch: Eine der Frauen war erst 14 Jahre, als der Täter das Foto schoss.

Die Polizei äußerte sich, dass die Arbeit eine besondere Kunstfertigkeit vermissen lasse. Die vermutlich bereits drei Jahre alten Montagen seien schlecht gemacht und deutlich erkennbar Fakes. Warum der Täter diese überhaupt montiert habe, ist bisher völlig unklar. Ebenso ist nicht klar, ob die Spur letztlich tatsächlich zum verdächtigen Eismann führt. Die ersten Aussagen sowie Fotomotive deuten jedoch darauf hin. Die Polizei bittet um Unterstützung und Zeugenaussagen unter der örtlichen Telefonnummer der Dienststelle, um den Fall aufklären zu können.

Persönlichkeitsrecht: Fotomontagen ohne Zustimmung nicht veröffentlichen

Der Täter hat sich einer Verletzung des Persönlichkeitsrechts schuldig gemacht. Denn die Montage greift die Ehre der Personen an. Außerdem hat er mit den Fakes gegen das Recht am eigenen Bild verstoßen, nach dem Fotos von Personen nur mit Einwilligung genutzt und veröffentlicht werden dürfen. Zusätzlich greift auch das Urheberrecht, das er durch Änderung der Originale verletzt hat. Im Falle von Minderjährigen können sich die Deepfakes sogar um kinderpornografisches Material handeln. Je nach Ermittlung, Anklage und Urteil kann die Tat in allen Details eine kräftige Strafe nach sich ziehen.

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