Skygofree – brisanter Staatstrojaner horcht WhatsApp-Nutzer aus

Skygofree - brisanter Staatstrojaner horcht WhatsApp-Nutzer aus

WhatsApp-Nutzer müssen einmal mehr erneut wachsam sein. Denn seit einiger Zeit existiert eine Spyware in Form eines Staatstrojaners, der alle bisher bekannten ähnlichen Programme in den Schatten stellt. Der Name: Skygofree. Dieses Wanzenprogramm hat nichts mit dem Pay-TV-Anbieter Sky gemeinsam. Vielmehr handelt es sich um eine Malware, die Nutzer auf extrem, ausgeklügelte Art und Weise abhören kann. Darauf weisen die Sicherheitsexperten von Kaspersky hin.

Was ist Skygofree?

Es handelt sich nach Auffassung der Experten um einen typischen Staatstrojaner, der einzelne Nutzer gezielt ausspähen können soll. Das Programm ist offenbar seit knapp vier Jahren in der Entwicklung und scheint von einer italienischen Firma zu stammen, die sich auf Anwendungen für staatliche Dienste spezialisiert hat. Ziel sind in erster Linie, aber nicht ausschließlich Italiener, die WhatsApp nutzen. Das legen zumindest heute bekannte Quellen nahe, über die das Programm in den Umlauf kam.

Skygofree ist laut Kaspersky ein sehr umfassendes und in dieser Form einmaliges Programm. Ganze 48 Funktionen konnten die Experten im Code finden. Dabei nutzen die Entwickler offenbar auch eine Schnittstelle von Android, die für den barrierefreien Zugang von Apps gedacht ist. Diese enthält jedoch eine Sicherheitslücke, über die eine App tiefgreifende Rechte beanspruchen kann.

Skygofree erlaubt es den (staatlichen) Angreifern unter anderem, die Verschlüsselung von WhatsApp zu umgehen. Das ist möglich, indem das Malware-Programm die Eingaben mitschneidet. Eine andere, deutlich brisantere Funktion ist das Aktivieren von Smartphone-Funktionen wie Kamera und Lautsprecher. Auf diese Weise können Angreifer zum Beispiel die Videokamera live nutzen oder einzelne Aufnahmen als Bild machen. Ebenfalls möglich ist das an einem Ort gebundene automatische Aktivieren des Mikrofons, das sogenannte Geofencing. Damit ist ein Abhören bestimmter Orte möglich. Hier liegt auch eine Verknüpfung zu sich unbescholten fühlenden Bürgern vor. Denn wer sich regelmäßig an Orten aufhält, an denen verdächtigte Dritte einkehren, könnte als möglicher „Horchposten“ in das Visier der Angreifer geraten.

Was können Nutzer gegen Skygofree machen?

Nutzer können sich schützen, indem sie regelmäßig die installierten Apps überprüfen. Unbekannte und nicht gewünschte Programme sollten deaktiviert oder gelöscht werden. Auch sollten Downloads von Webseiten oder Hinweise von Webseiten auf Aktualisierungen kritisch beäugt werden.

Wichtig: Es handelt sich um ein sehr leistungsstarkes Programm, das in erster Linie WhatsApp und die Hardware betrifft. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Skygofree auch andere Betriebssysteme oder weitere Geräte wie PCs infiltrieren soll.

Resultat dieser Entdeckung von Kaspersky ist einmal mehr, dass WhatsApp nicht sicher ist. Die Verschlüsselung lässt sich vor der Codierung und nach der Decodierung umgehen. Das Problem haben jedoch alle Messenger-Programme. Wer dennoch lieber auf ein anderes Programm setzen möchte, findet im telespiegel eine Auflistung guter Alternativen zu WhatsApp.

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