Paket nicht zugestellt – Trojaner durch vermeintliche Sendungsverfolgung

Paket nicht zugestellt - Trojaner durch vermeintliche Sendungsverfolgung

Das Schadprogramm FluBot ist bereits seit Dezember letzten Jahres im Umlauf. Während die Cyber-Angriffe bisher auf andere Länder beschränkt waren, zielt die aktuelle Attacke insbesondere auf Android-Nutzer in Deutschland ab. Seit dem 15. März sind vermeintliche Sendungsverfolgungs-SMS im Umlauf, hinter denen sich jedoch der gefährliche Trojaner verbirgt.

Die Masche der Cyberkriminellen

Betroffene Android-User erhalten eine SMS mit einer angeblichen Sendungsbenachrichtigung für ein Paket auf ihr Smartphone. Als vermeintliche Absender hierfür werden Namen von großen Logistikunternehmen wie beispielsweise DHL oder FedEx missbraucht. In der SMS wird der Betroffene dazu aufgefordert einen Link anzuklicken, um das Paket verfolgen zu können. Häufig wird hierbei der folgende oder ein ähnlicher Wortlaut verwendet: „Ihr Paket kommt an, verfolgen Sie es hier“. Klickt der Nutzer jedoch auf den Link, landet er auf eine Phishing Website, auf welcher der Trojaner lauert. Laut dem Sicherheitssoftware-Unternehmen ESET handelt es sich hierbei um den Android-spezifischen Banking-Trojaner FluBot. Auf den ersten Blick erscheint die geöffnete Website wie die eines bekannten Logistikunternehmens. Der Betroffene wird nun dazu aufgefordert, eine vermeintliche Tracking-App zu installieren. Sowohl die Absende-Nummer der SMS sowie die enthaltenen URLS können variieren.

Was passiert, wenn der Link geöffnet wurde?

Was genau bei dem Cyber-Angriff passiert, zeigt der ESET-Mitarbeiter Lukas Stefanko in einem Demonstration-Video auf Twitter. Die Schadsoftware FluBot hat es insbesondere auf die Daten aus Banking-Apps und Kryptowährungsbörsen abgesehen. Der Banking-Trojaner richtet unter anderem folgende Schäden an:

  • fängt Einmalpasswörter für eine Zwei-Faktoren-Authentifizierung aus SMS ab
  • führt Overlay-Angriffe durch: die Benutzeroberfläche von Banking-Apps wird imitiert und ersetzt
  • Telefonnummern aus den Kontaktlisten der Betroffenen werden ausgelesen, wodurch sich die Schadsoftware weiterverbreiten kann
  • FluBot erlangt die Berechtigung zum Lesen und Schreiben von SMS-Nachrichten
  • FluBot erlangt die Berechtigung zum Durchführen von Anrufen

„Der Banking-Trojaner FluBot verbreitet sich derzeit rasant in Deutschland und stellt ein ernsthaftes Sicherheitsproblem dar. Einmal auf dem Gerät, stiehlt das Schadprogramm Kontaktdaten und sensible Informationen“, berichtet Lukas Stefanko von ESET.

Wie sollten sich Android-Nutzer verhalten?

Obwohl bereits von ersten Festnahmen im Zusammenhang mit der Cyber-Attacke berichtet wird, ist die Malware aktuell immer noch im Umlauf. Aus diesem Grund sollten verdächtigte SMS dringend ignoriert oder am besten direkt gelöscht werden. In keinem Fall sollten Links angeklickt werden. Darüber hinaus ist es äußerst empfehlenswert eine Sicherheitslösung zu installieren und das Betriebssystem durch Updates immer auf dem neusten Stand zu halten.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Schnelles Internet - Wie weit hängt Deutschland beim Netzausbau zurück?

Schnelles Internet

Wie weit hängt Deutschland beim Netzausbau zurück?

Menschen in Deutschland haben inzwischen ein offizielles Recht auf schnelles Internet. Was das bedeutet und woran die Verzögerungen liegen, haben wir hier zusammengefasst. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es nach wie vor Probleme, die nur stückweise angegangen werden. […]

Programmfehler „Acropalyse“ – Inhalte können wiederhergestellt werden

Programmfehler „Acropalyse“

Inhalte können wiederhergestellt werden

Screenshots, die mit dem Pixel-Tool Markup bearbeitet und zugeschnitten wurden, ließen sich aufgrund eines Bugs wieder vollständig herstellen. Mittlerweile ist die potenzielle Sicherheitslücke geschlossen – aber auch das Snipping-Tool von Microsoft weist ein entsprechendes Problem auf. […]

Abzocke mit „Amazon-Paletten“ – Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Abzocke mit „Amazon-Paletten“

Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Mit vermeintlichen Schnäppchen locken Betrüger arglose Verbraucher in eine Falle und ziehen ihnen das Geld aus der Tasche. Die Ware erhalten die Kunden nie. Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt aktuell vor der Betrugsmasche mit angeblichen „Amazon-Paletten“. […]

Illegale Streaming-Plattform – Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Illegale Streaming-Plattform

Ermittlern gelingt Schlag gegen Streamzz

Der Alliance for Creativity and Entertainment ist ein Schlag gegen die beliebte illegale Streaming-Plattform Streamzz gelungen. Die Ermittler konnten die Seite offline nehmen, auf der mehr als 75 000 Filme illegal angeboten wurden. Betrieben wurde die Plattform aus Deutschland. […]

Gerichtsurteil – Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Gerichtsurteil

Tastendruck-Abofalle im Festnetz ist rechtswidrig

Das Oberverwaltungsgericht NRW hat entschieden, dass ein Abo-Dienst, der über das Drücken einer Tastenkombination im Festnetz abgeschlossen wird, rechtswidrig ist. Grund ist ein Verstoß gegen die Preistransparenz und das Wettbewerbsgesetz sowie eine rechtswidrige Rufnummernnutzung. […]