LKA warnt – Gefälschte Mails des Bundesfinanzministeriums im Umlauf

LKA warnt – gefälschte Mails des Bundesfinanzministeriums im Umlauf
Bildquelle: LKA Niedersachsen

Derzeit warnt das Landeskriminalamt Niedersachsen vor einer neuen betrügerischen Vorgehensweise. Die Kriminellen setzen gefälschte E-Mails ein, die angeblich vom Bundesministerium der Finanzen stammen. Ziel ist es, wie bei zahlreichen anderen Betrugsmaschen, arglosen Personen Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wie sieht die aktuelle Betrugsmasche aus?

Die gefälschten E-Mails geben vor, vom Bundesfinanzministerium zu stammen und haben Betreffe wie „Steuerbescheid // Akte-102.UP“, „Steuerbescheid Aktenzeichen 4785-OP.UT“ oder ähnlich. Als Absender werden beispielsweise „Steuerbehörde“ oder „Generaldirektion für Finanzen“ angegeben. In den Fake-Mails wird den arglosen Empfängern stets vermittelt, sie hätten vermeintlich eine Straftat begangen, weshalb dringend Handlungsbedarf bestünde. Auf der Webseite des LKA Niedersachsen sind beispielhaft entsprechende Mails veröffentlicht. Eine davon lautet:

„Herr, Frau
Die Generaldirektion Finanzen hat eine Sie betreffende Prüfung durchgeführt. Aus dieser Prüfung ergab sich Folgendes. Bitte nehmen Sie das Dokument zur Kenntnis, das dem Schreiben beigefügt ist.“

Anschließend folgt ein Link, eine PDF- oder Bilddatei. Wer die Datei öffnet, sieht sich mit einem weiteren Schreiben konfrontiert, indem eine Geldstrafe von bis zu 500.000 Euro oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren angedroht wird. Hierdurch wird massiv Druck auf die Betroffenen ausgeübt. Um der angedrohten Strafe zu entgehen, sollen die arglosen Empfänger Beträge im vierstelligen Bereich bezahlen – innerhalb von 48 Stunden. Dieses knappe Zeitfenster soll bewirken, dass die Opfer keine Zeit haben nachzudenken und oftmals unüberlegt handeln. In einem vom LKA veröffentlichten Schreiben wird darüber hinaus mit Folgendem gedroht: „Nach Ablauf dieser Frist sind wir verpflichtet, Ihre Akte an den Auktionator weiterzuleiten, damit Ihr Vermögen rechtmäßig gepfändet werden kann.“ Das LKA informiert darüber, dass die gefälschten Schreiben mit dem Namen Frau Liz FRIET unterschrieben sind.

Welche Gefahr geht von den gefälschten Mails aus?

Wer den Betrügern antwortet, wird vermutlich dazu aufgefordert, sensible Bankdaten preiszugeben und sich gegebenenfalls mit seinem Personalausweis zu verifizieren. Denkbar ist dann Phishing im Onlinebanking sowie die Verbreitung von Schadsoftware auf den betroffenen Geräten. Hierdurch kann noch weiterer massiver Schaden angerichtet werden. Sollten die Empfänger der Aufforderung der Kriminellen nachkommen, verliert einen Geldbetrag im hohen vierstelligen Bereich.

Wie können sich Verbraucher schützen?

Um erst gar nicht Gefahr zu laufen, das eigene Gerät mit Malware zu identifizieren oder sensible Daten preiszugeben, sollte die E-Mails direkt gelöscht werden. In jedem Fall gilt es jedoch weder Links noch Anhänge zu öffnen. Wer bereits Geld an die Kriminellen überwiesen hat, sollte sich schnellstmöglich an seine Bank wenden. Zusätzlich ist es wichtig, eine Strafanzeige bei der Polizei zu stellen. Das Landeskriminalamt Niedersachsen bittet außerdem darum, über die verschiedenen Varianten der aktuellen Betrugsmasche informiert zu werden. Denn andere betrügerische Fälle zeigen, dass die Kriminellen zügig reagieren und ihr Vorgehen immer wieder anpassen. Wichtig ist ebenso, das eigene Gerät durch Softwareupdates stets auf dem neusten Stand zu halten und ein Antivirenprogramm zu verwenden.

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