Sicherheit auf den Straßen – Pilotprojekt an Wanderbaustellen gestartet

Sicherheit Wanderbaustellen
Bildquelle: Vodafone

Allein in der ersten Jahreshälfte 2023 gab es 1 200 Verkehrstote zu beklagen. Mittlerweile werden verschiedene digitale Lösungen eingesetzt, um die Sicherheit auf deutschen Straßen zu verbessern. Auch das neue System, bei dem der Netzbetreiber Vodafone mit der Landesverkehrszentrale NRW zusammenarbeitet, soll in Zukunft hierzu beitragen.

Warum bergen Baustellen ein besonders hohes Unfallrisiko?

Nahezu die Hälfte aller Verkehrstoten kommt am Stauende ums Leben. Insbesondere auf Autobahnen wird der Stau häufig durch Baustellen verursacht. Diese bergen allgemein ein erhöhtes Unfallrisiko für die Verkehrsteilnehmer. Denn verengte Fahrbahnen, veränderte Fahrtlinien oder Hindernisse sind vor allem bei einer nicht angepassten Geschwindigkeit und Fahrtweise nur schwer einzuschätzen. In Baustellenbereichen kracht es daher häufig. Noch unübersichtlicher gestaltete sich die Lage, wenn es sich um sogenannte Wanderbaustellen handelt. Trotz frühzeitiger Hinweisschilder werden Autofahrer von diesen immer wieder überrascht. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten reduziert sich die Reaktionszeit auf Millisekunden. Die Wanderbaustellen kommen bei voranschreitenden Baustellen oder aber bei Instandhaltungen am Straßenrand wie beispielsweise Mäharbeiten zum Einsatz. Gekennzeichnet sind sie mit einem Sperranhänger, der die Baustelle eingrenzt. Verkehrsteilnehmer nehmen diesen Sperranhänger jedoch erst in direkter Sichtweite wahr.

Mit dem Pilotprojekt sollen genau solche Wanderbaustellen jetzt sicherer werden. Hierzu wird auf den neusten Mobilfunkstandard 5G gesetzt, der Warnhinweise und Standortinformationen in Echtzeit überträgt. Vodafone und die Landesverkehrszentrale NRW arbeiten zusammen, um die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren. Die Sperranhänger an Wanderbaustellen werden mit 5G-Sensoren ausgestattet und können frühzeitig verschiedene Informationen an die Verkehrsteilnehmer übermitteln. Per Live-Standort landen die wichtigen Baustelleninfos sofort in den gängigen Kartendarstellungen. Da es sich um ein offenes System handelt, können die Daten auch in Apple Karten, Google Maps oder ähnliche Anwendungen implementiert werden. Die Auto- und Lkw-Fahrer werden früh genug über Sperrungen und Hindernisse per Warnhinweis informiert, wodurch sie ausreichend Zeit haben, darauf zu reagieren und die Fahrweise entsprechend anzupassen. Dabei spielt es keinerlei Rolle, welche Fahrzeugmarke oder welcher Hersteller genutzt wird. Über den Nationalen Datenzugangspunkt können diese wichtigen Daten künftig großflächig abgerufen und eingesetzt werden.

„Wenn Straßensperranhänger im Internet der Dinge funken, dann erhöht das die Sicherheit auf unseren Straßen. Mit diesem Projekt realisieren wir eine von unzähligen Einsatzmöglichkeiten von IoT. Zukünftig ist auch denkbar, diese Technologie auf Stau-Enden auszuweiten. Damit ihre genaue Position transparent und frühzeitig mit anderen Verkehrsteilnehmenden geteilt werden kann, um Auffahrunfälle zu vermeiden.“

Welche weiteren digitalen Lösungen gibt es für Verkehrsteilnehmer?

Das System für Wanderbaustellen reiht sich in eine Liste verschiedener digitaler Lösungen ein, die Verkehrsteilnehmer besser schützen sollen. Es gibt beispielsweise bereits das Notfallhilfesystem „Emergency Eye“, dass eine schnelle und gezielte Notfallhilfe per Handykamera ermöglicht. Auch das automatische Notrufsystem eCall, das verpflichtend in allen neuen Fahrzeugmodellen eingebaut ist, hilft dabei, Leben im Straßenverkehr zu retten. Denn es setzt bei einem Unfall automatisch einen Notruf ab und übermittelt zudem die genaue Position. Vodafone stellte darüber hinaus bereits den digitalen Schutzschild „STEP“ (Safer Transport for Europe Platform) vor, der ebenfalls wichtige Sicherheitsinformationen in Echtzeit überträgt.

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