Urteil – Unternehmen dürfen ohne Einwilligung der Eltern keine Daten von Kindern abfragen

Urteil - Unternehmen dürfen ohne Einwilligung der Eltern keine Daten von Kindern abfragen

Ein bekannter Automobil-Konzern bot Kindern auf einer Internet-Seite die kostenlose Mitgliedschaft in einem Club an. Den Kids zwischen 3 und 12 Jahren wurden Vergünstigungen in Freizeitparks und Einladungen zu Shows, Kinderpartys, Konzerten und Autogrammstunden versprochen, die von dem Unternehmen organisiert oder mitorganisiert wurden. In der Anmeldung wurden von den Kindern ohne nötige Kenntnis der Eltern Informationen abgefragt wie zum Beispiel Name, Adresse, Hobbys aber auch der zuletzt besuchte Freizeitpark, der Name der Eltern und welche Automarke die Familie fährt. Die Verbraucherzentralen sahen darin einen Verstoß gegen den Datenschutz und den Minderjährigenschutz. Sie klagten gegen den Automobil-Konzern.

Bereits nach einem Verfahren vor dem Landgericht hatte der Konzern die Frage nach der Automarke der Eltern und deren Namen aus dem Anmeldeformular entfernen müssen und sich verpflichtet, die Namen der Eltern nicht zu verwenden, um zu Werbezwecken Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Doch das reichte den Verbraucherzentralen nicht aus, sie waren der Meinung, dass das Landgericht dem Jugendschutz nicht hinreichend Rechnung getragen habe, die Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren dürften nicht gelockt werden, um ohne Einwilligung der Eltern personenbezogene Daten in einer Anmeldeerklärung zu hinterlassen. Das Oberlandesgericht Frankfurt a. M. stimmte dieser Auffassung zu. Es sah darin eine Ausnutzung der geschäftlichen Unerfahrenheit der Kindern und hielt es deshalb für wettbewerbswidrig. Eine Erfassung dieser Daten sei nur gerechtfertigt, wenn die Zustimmung der Eltern oder Erziehungsberechtigten eingeholt werde. (Az.: 6 U 168/04)

Weitere Informationen

Gerichtsurteile – Internet

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Jubiläum - vor 20 Jahren stellte AVM die erste FRITZ!Box vor

Jubiläum

Vor 20 Jahren stellte AVM die erste FRITZ!Box vor

Vor zwanzig Jahren, genau am 18. März 2004, präsentierte das Berliner Unternehmen AVM auf der Cebit seine erste FRITZ!Box und läutete damit das Zeitalter des modernen Heimnetzes ein. Die FRITZ!Box veränderte grundlegend, wie Menschen zu Hause das Internet nutzen – von sicherem Surfen über Telefonie bis hin zu starkem WLAN für Streaming und Homeoffice. […]

Congstar - Mobilfunktarife beinhalten jetzt mehr Datenvolumen

Congstar

Mobilfunktarife beinhalten jetzt mehr Datenvolumen

Der Mobilfunkanbieter congstar hat seine Angebotspalette der Allnet-Flatrates aufgewertet. Abhängig vom gewählten Tarifmodell können Kunden jetzt von einem monatlichen Datenvolumen von bis zu 50 GB profitieren. Um jedoch das 5G-Netz nutzen zu können, ist weiterhin eine zusätzliche Option erforderlich, die monatlich 3 Euro kostet. […]