Paketkasten – mehr Wettbewerb in Sicht

parcellock

DHL als Deutschlands größter Versanddienst hatte vor einiger Zeit das Einführen von Paketkästen angekündigt. Diese sollen bei Privathaushalten die Zahl der für das Unternehmen teuren erfolglosen Zustellungen minimieren. Nutzbar sind diese Paketboxen aber nur für DHL. Nun haben die Konkurrenten Hermes, DPD, UPS und GLS ein Konkurrenzprodukt entwickelt. Als ParcelLock bieten die Logistiker einen Paketkasten, der nicht nur für die beteiligten Unternehmen, sondern auch für andere Lieferanten bis hin zum Pizzaboten nutzbar sein soll.

Konkurrenz belebt das Geschäft – oder die Zahl der Paketkästen

Für die Sendungsempfänger stellt sich die ganze Frage, warum so ein Hickhack nötig ist. Es ist schwer nachvollziehbar, warum DHL die Konkurrenz nicht an die Paketkästen lassen möchte, die der Kunde letztlich sogar kaufen und selbst aufstellen muss. Niemand hat jedoch Interesse daran, zwei oder gar mehr Paketkästen vor dem eigenen Haus aufzustellen.

Die Rechnung könnten deshalb alle Paketdienste ohne den Wirt gemacht haben. Denn der Kunde hat längst mehr Auswahl als nur zwischen diesen beiden Paketkästen. Inzwischen haben gewerbliche Anbieter und Start-up-Unternehmen den Markt für sich entdeckt und bieten Alternativen. Unter anderem sind Produkte von Burg Wächter, Heibi, Me-Fa, Renz, Knobloch und Huckepackbox erhältlich. Die Systeme sind zum Teil sogar größer und dabei teilweise sogar günstiger als die Angebote von DHL. Für Vielbesteller kann die Größe sogar zum entscheidenden Faktor werden. Denn gerade für intensive Online-Shopper sind die Normmaße der DHL-Boxen nicht unbedingt ausreichend. Denn diese beinhalten ein Volumen von bisher maximal 166 Liter. Das sind umgerechnet jeweils ca. 55 cm Seitenlänge. Bei mehreren Paketen oder einem sperrigen Format nutzt dann auch der Paketkasten nichts.

Für Vielbesteller kann die Größe sogar zum entscheidenden Faktor werden. Denn gerade für intensive Online-Shopper sind die Normmaße der DHL-Boxen nicht unbedingt ausreichend. Denn diese beinhalten ein Volumen von bisher maximal 166 Liter. Das sind umgerechnet jeweils ca. 55 cm Seitenlänge. Bei mehreren Paketen oder einem sperrigen Format nutzt dann auch der Paketkasten nichts.

Entscheidend ist das Sicherheitskonzept

Neben der Größe ist das Thema Sicherheit entscheidend. Einige Paketboxen arbeiten mit einem Rutschmechanismus, der ähnlich wie bei einer Kleiderspende funktioniert. Andere setzen auf spezielle Schließmechanismen.

DHL nutzt für seinen Paketkasten ein Chipsystem. Interessant ist hierbei, dass der Zulieferer, Renz, auch neutrale Paketkästen herstellt und diese auf Wunsch mit dem DHL-System nachrüsten kann. Da stellt sich noch einmal die Frage, warum nicht alle Paketdienste den gemeinsamen Grundmechanismus des Herstellers nutzen können. Denn bisher ist das DHL-System ein Ausschlusskriterium für Dritte.

Auch andere Paketkästen sind nicht zwingend von mehreren Diensten nutzbar. Einige verfügen über Schließmechanismen, bei denen der Paketbote die Öffnung so verriegeln muss, dass sie nur der Empfänger öffnen kann. Das verhindert zugleich aber, dass ein zweiter Paketbote Zugriff auf den Kasten hat. Solche Systeme mögen ein Plus an Sicherheit sein, allerdings sind einfache Rutschmechanismen die offenere und vielseitigere Variante. Unsicherer sind sie dadurch nicht unbedingt.

Es kommt derzeit aber zumindest Bewegung auf den Markt der Paketkästen. Am Ende wird es hoffentlich für Sendungsempfänger ein einziges und einheitliches System geben, dass alle Paketdienste nutzen können. Das klappt bei Briefkästen und sollte bei Paketkästen – auch unter Einhaltung entsprechender Sicherheitsmechanismen – ebenfalls möglich sein. Die aktuelle Konkurrenzsituation belebt dabei zumindest die Entwicklung.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Apple überholt Samsung - erstmals Marktführer bei Smartphones

Apple überholt Samsung

Erstmals Marktführer bei Smartphones

Apple sichert sich im ersten Quartal 2025 erstmals den Spitzenplatz im globalen Smartphone-Markt – mit 19 % Marktanteil vor Samsung. Wachstum in Schwellenländern und das neue iPhone 16e treiben die Verkäufe an, während wirtschaftliche Unsicherheiten den Markt vor Herausforderungen stellen. […]

Zwischen Anspruch und Realität - die digitale Dienstleistungsfreiheit der EU

Zwischen Anspruch und Realität

Die digitale Dienstleistungsfreiheit der EU

Die europäische Dienstleistungsfreiheit ist ein zentrales Versprechen des Binnenmarkts – doch im digitalen Raum gerät sie zunehmend unter Druck. Trotz einheitlicher EU-Vorgaben sehen sich Online-Dienstleister mit immer mehr nationalen Sonderregelungen konfrontiert. Das Spannungsverhältnis zwischen europäischer Freiheit und nationaler Regulierung wirft grundsätzliche Fragen auf – rechtlich wie politisch. […]

Kartellrechts-Verstoß – Meta darf Facebook-Seite nicht einfach sperren

Kartellrechts-Verstoß

Meta darf Facebook-Seite nicht einfach sperren

Der Meta-Konzern wurde vom Oberlandesgericht Düsseldorf wegen eines Kartellrechts-Verstoßes verurteilt. Das marktbeherrschende Unternehmen darf Webseiten nicht ohne Angabe von Gründen sperren. Geklagt hatte ein Düsseldorfer Verein, weil seine Facebook-Seite gesperrt wurde. […]

Realme 14 Pro+ - das bietet das Top-Smartphone aus der Mittelklasse

Realme 14 Pro+

Das bietet das Top-Smartphone aus der Mittelklasse

Das Realme 14 Pro+ gehört zu den Top-Smartphones der Mittelklasse. Denn technisch liegt es auf Augenhöhe mit den Flaggschiffen der großen Hersteller und bietet starke Leistung und ein gutes Kamerasystem. Aktuell ist das Handy bereits für weniger als 400 Euro erhältlich. […]

Vertrauensdienste & eIDAS 2.0 - Deutschlands digitaler Weg

Vertrauensdienste & eIDAS 2.0

Deutschlands digitaler Weg

Die EUDI-Wallet ist das Herzstück der neuen EU-Verordnung eIDAS 2.0 und soll Bürgern eine sichere, grenzüberschreitende digitale Identität ermöglichen. Deutschland übernimmt dabei eine Schlüsselrolle und testet im Rahmen von Pilotprojekten den Einsatz der digitalen Brieftasche in Alltagsszenarien. Ziel ist eine vertrauenswürdige, transparente und datensichere digitale Infrastruktur für ganz Europa. […]

Führerschein als App – das müssen Autofahrer dazu wissen

Führerschein als App

Das müssen Autofahrer dazu wissen

Der digitale Führerschein wurde bereits vor Jahren angekündigt. Jetzt steht er endlich zur Verfügung. Autofahrer können das Dokument in digitaler Form in einer App hinterlegen, was für viele sicherlich praktisch ist. Allerdings kann nicht jeder auf die digitale Alternative zurückgreifen. […]