Strom – 330.000 Sperren der Versorgung in 2016

Strom - 330.000 Sperren der Versorgung in 2016

Die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt legen jedes Jahr einen Monitorbericht über den Strom- und Gasmarkt vor. Laut Deutsche Presse-Agentur existiert bereits der noch nicht veröffentlichte Entwurf 2017 zu den Entwicklungen im vergangenen Jahr. Demnach haben die Stromanbieter 2016 insgesamt 330.000 Stromsperren aktiviert. Das ist ein minimaler Rückgang, der dennoch ein Alarmsignal ist. Denn angedroht war das Abstellen der Stromzufuhr sogar deutlich häufiger: 6,6 Millionen Schreiben schickten die Versorger an ihre Kunden. Damit ist statistisch rund jeder zwölfte Mensch in Deutschland mit seinen Zahlungen für Elektrizität erheblich in Verzug geraten.

Für säumige Kunden wird Strom noch teurer

Es gibt viele Gründe, warum Stromkunden ihre Rechnung nicht pünktlich bezahlen. Am Ende gibt es jedoch immer nur einen Verlierer: den Kunden selbst. Denn dieser muss nicht nur die Rechnung bezahlen – zur Not per Inkasso bzw. Gerichtsvollzieher -, sondern es kommt zusätzlich zu teilweise erheblichen Mehrbelastungen für das Ab- und Freischalten der Versorgung. Denn praktisch alle Versorger stellen die Stromsperre in Rechnung. Damit fallen je nach Unternehmen im Regelfall um ca. 40 Euro, in Einzelfällen aber auch dreistellige Summen zusätzlich zur eigentlichen Rechnungssumme sowie Mahngebühren an. Verbraucherschützer haben daher bereits im Sommer 2017 transparente Kostenstrukturen angemahnt. Am Ende müssen jedoch die Kunden, die aus finanziellen Gründen die Rechnung nicht ausreichend pünktlich bezahlen können, noch mehr bezahlen, als ohnehin schon fällig war. Eine Abwärtsspirale droht.

Günstige Stromtarife reduzieren die Kosten

Die eigenen Kosten lassen sich jedoch reduzieren. Zum einen hilft das bewusste Stromsparen. So können Kunden mit kleinen Mitteln gewisse Anteile der Stromkosten einsparen, indem sie zum Beispiel Licht nur anschalten, wenn es erforderlich ist, Elektrogeräte, Fernseher und Computer komplett vom Netz trennen oder sich moderne energieeffiziente Geräte anschaffen. Das Problem ist jedoch, dass sich die meisten Betroffenen diese Geräte finanziell nicht leisten können. So müssen sie weiter alte Technik nutzen, die mehr Strom verbraucht und somit die monatlichen Kosten unnötig in die Höhe treiben.

Eine andere Möglichkeit, die Ausgaben zu reduzieren, ist ein günstiger Stromvertrag. Im Internet können Verbraucher auf verschiedenen Portalen einen Stromvergleich nutzen, um den für sie günstigsten Anbieter zu finden. Ein Wechsel zum Laufzeitende sowie bei Preiserhöhungen ist unkompliziert und führt sehr häufig dazu, dass die Kunden eine erhebliche Summe im Jahr sparen können. Wichtig ist, vorher den Verbrauch relativ genau zu ermitteln, bei Angeboten auf eine kurze Laufzeit zu achten, keine Vorauszahlung oder Pakettarife zu wählen und ggf. Ökostromtarife zu berücksichtigen. Der Wechsel selbst klappt fast immer unkompliziert. Ein Ausfall der Stromversorgung ist rechtlich und technisch nicht möglich, da der lokale Anbieter eine Versorgungspflicht hat. Wichtig: Vor einem Wechsel muss eine ggf. vorhandene Stromsperre aufgehoben sein! Die Wahl des günstigsten verfügbaren Angebotes ist für Betroffene die Möglichkeit, ihre finanzielle Schieflage abzumildern. Ein zusätzlicher Lichtblick: Die EEG-Umlage (staatliche Subventionierung für Ökostrom) sinkt im kommenden Jahr minimal. Damit sind grundsätzlich stabile Strompreise zu erwarten. Das bedeutet zwar keine Entlastung für Verbraucher in finanziellen Schwierigkeiten, verstärkt aber die Probleme nicht zusätzlich. So könnten die Zahlen von 6,6 Millionen Androhungen und 330.000 umgesetzten Stromsperren 2017 und 2018 tendenziell geringfügig sinken.

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