Alternative – Standleitung statt Warten auf den Breitbandausbau

Alternative - Standleitung statt Warten auf den Breitbandausbau

Der Breitbandausbau kommt voran. Allerdings speziell für viele Unternehmen zu langsam. Wer nicht warten möchte, dass die Telekom oder ein regionaler Anbieter ein schnelles Glasfaserkabel bis zur eigenen Tür legt, kann sich eine Standleitung bauen lassen. Die Kosten sind zwar je nach Standort hoch, allerdings lohnt es sich bei einem kurzfristigen Bedarf. Während Glasfaser und LTE noch ausgebaut werden, kann diese Lösung vor Ort eine wirtschaftliche und vor allem effektive Alternative sein.

Die Situation: 5,4 Milliarden Euro für den Breitbandausbau reichen nicht

Laut Telekom als führende Kraft beim Netzausbau hat das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr rund 5,4 Milliarden Euro in den Ausbau des eigenen Netzes und von Rechenzentren investiert. Darunter ist allerdings auch die Umsetzung von Vectoring zu verstehen, eine Beschleunigung der alten Kupferleitungen. Das Ziel der Telekom: Ende des Jahres sollen 26 Millionen Haushalte mit 100 MBit/s surfen können, 15 Millionen Haushalte sogar mit 250 MBit/s. Das sind Bandbreiten, die für den privaten Haushalt bei aktuellen Nutzungsmöglichkeiten wenige Wünsche offen lassen. Für Unternehmen ist dies in vielen Fällen ein Minimum, um arbeiten zu können. Die Wirtschaft, speziell mittlere und große Unternehmen, benötigt eine leistungsstärkere Internetanbindung. In vielen ländlichen Regionen fehlt diese jedoch noch immer. Das gefährdet teilweise sogar den jeweiligen Wirtschaftsstandort.

LTE-Ausbau ist keine Lösung für Unternehmen

Der Ausbau des schnellen Mobilfunknetzes ist für Privathaushalte ebenfalls eine echte Alternative. Auch hier ist die Telekom mit einer Netzabdeckung von 93 Prozent ganz vorn, jedoch ist Vodafone ein echter Konkurrent. Bis Jahresende sollen 95 Prozent der Bevölkerung laut Telekom eine schnelle Mobilfunkverbindung nutzen können. Privathaushalte sowie kleine Gewerbebetriebe und Freiberufler können somit in strukturschwachen Regionen häufig auf das Mobilfunknetz als Alternative zu einem langsamen Festnetzanschluss zurückgreifen.

Allerdings kommt erst mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G ein Geschwindigkeitsboost, der für mittlere und große Unternehmen im ländlichen Raum das Mobilfunknetz zu einer echten Option werden lässt. Die Vorbedingungen für eine Versteigerung der benötigten Frequenzen soll laut Bundesnetzagentur aber erst Ende 2018 vorliegen. Das heißt: Bis zu einer technischen Umsetzung wird es noch einige Jahre dauern. Speziell das Land muss voraussichtlich noch länger auf 5G-Mobilfunkverbindungen warten.

Die Alternative für Unternehmen: eine eigene Standleitung

Viele Unternehmen kommen aktuell um eine eigene Leitung nicht herum. Mit einer Standleitung sind beispielsweise Bandbreiten von bis zu 100 GBit/s problemlos umsetzbar. Nicht alle Unternehmen benötigen eine so schnelle Leitung, jedoch ist für eine optimale Vernetzung des Standortes mit Filialen und als Anbindung an das Internet eine eigens gelegte Leitung sinnvoll, häufig wirtschaftlich und sicher effektiver als eine mäßig schnelle Anbindung über die Internetangebote der Telekommunikationsunternehmen. Deutschland hinkt die Entwicklung nicht nur im internationalen Vergleich hinterher, sondern viele Unternehmen benötigen schon jetzt deutlich mehr Bandbreite als die Anbieter durch den regulären Ausbau aktuell vielerorts bieten können.

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