Betrug am Telefon – Falscher Microsoft-Mitarbeiter erbeutet 3 800 Euro

Betrug am Telefon – Falscher Microsoft-Mitarbeiter erbeutet 3 800 Euro

Dass Betrüger sich am Telefon für Microsoft-Mitarbeiter ausgeben, um arglosen Bürgern Geld aus der Tasche zu ziehen, ist bereits seit Jahren bekannt. In Sicherheitskreisen wird die Betrugsmasche als „Tech Support Scam“ bezeichnet. Die Masche wird immer noch angewendet, sodass eine Bürgerin aus Koblenz aktuell auf den Betrug hereinfiel und einen Schaden von mehreren tausend Euro erlitt.

Was war passiert?

Die Koblenzerin wurde von einem vermeintlichen Mitarbeiter von Microsoft angerufen und um die Herausgabe des Zugangs zu ihrem Computer aufgefordert. Dem Betrüger gelang es den Zugang zu erhalten, indem er vorgab, unberechtigte Geldüberweisungen verhindern zu wollen. Im Laufe des Gesprächs, gab die arglose Bürgerin zudem mehrere TAN-Nummern preis. Insgesamt konnte der Kriminelle 3 800 Euro ergaunern, indem er mehrere Überweisungen ins Ausland mithilfe der Daten und der TANs veranlasst. Eventuell gelingt es der Hausbank der Geschädigten, einen Teil des Geldes zurück zubuchen – ansonsten ist das Geld verloren.

Ein altbekanntes Problem

Der aktuelle Fall aus Koblenz ist jedoch kein Einzelfall, Anfang letzten Jahres wurde vor dem Amtsgericht München ein ähnlicher Fall verhandelt. Ein 77-Jähriger war zum Opfer der Betrugsmasche geworden. Das Gericht entschied, dass dem Geschädigten der Betrag in Höhe von 4 000 Euro nebst Zinsen zurückgezahlt werden muss. Im Juli 2019 wurde eine 59-Jährige von einem vermeintlichen Microsoft-Mitarbeiter angerufen und um 5 000 Euro erleichtert. Dies sind nur zwei weitere von vielen Beispielen. Obwohl der Staatsanwaltschaft Osnabrück bereits im Jahr 2016 gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Niedersachsen ein Schlag gegen die Cyberkriminellen gelang, ist die Masche mit den vermeintlichen Microsoft-Mitarbeitern auch weiterhin verbreitet.

Nach welcher Masche gehen die Telefonbetrüger vor?

Hinter den Anrufen stecken Kriminelle, die oftmals in einem Call-Center in Indien sitzen. Zum ersten Mal warnte das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen vor sechs Jahren vor genau dieser Betrugsmasche – seither tritt sie immer wieder auf. Die Vorgehensweise ist dabei immer ähnlich: die Angerufenen werden von den angeblichen Microsoft-Mitarbeitern dazu aufgefordert, persönliche Daten, Zugänge oder TANs herauszugeben. In einigen Fällen werden die Angerufenen auch dazu aufgefordert ein Fernwartungsprogramm auf dem Computer zu installieren, da angeblich ein Problem bestehe oder der Computer gefährdet sei. Die Angst der Angerufenen wird demnach immer dazu genutzt, um Geld zu erbeuten. Durch diese Vorgehensweise erlangen die Cyberkriminellen Zugriff auf die Computer oder die Bankkonten der Opfer. Häufig soll angeblich gegen einen kleinen Geldbetrag eine Reparatur am Computer vorgenommen werden. Es kommt auch immer wieder vor, dass den Bürgern gedroht wird, den Computer zu sperren oder Daten zu löschen, sollte das Geld nicht überwiesen werden. Für die Anrufe kommen verschiedene Nummern aus unterschiedlichen Ländern zum Einsatz. Meist wird Englisch oder nur gebrochenes Deutsch gesprochen.

Schutz vor der Betrugsmasche

  • auflegen, wenn vermeintliche Microsoft-Mitarbeiter anrufen
  • Rufnummer notieren
  • Rufnummer an die Polizei weiterleiten: Onlineanzeige
  • keine Fremdsoftware auf dem Computer installieren
  • keine persönlichen Daten herausgeben
  • nicht einschüchtern lassen

Wenn bereits eine Software installiert wurde, sollte das Gerät so schnell wie möglich vom Netz genommen und anschließend alle Passwörter geändert werden. Es ist wichtig, immer eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

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