Cyberkriminalität – Bankkunden um mindestens 4 Millionen Euro betrogen

Cyberkriminalität – Bankkunden um mindestens 4 Millionen Euro betrogen

Die Staatsanwaltschaft Köln (Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW), die Staatsanwaltschaft Verden und das Bundeskriminalamt haben in einer gemeinsamen Pressemitteilung über die Durchsuchung von drei Objekten in NRW und die Festnahme eines Tatverdächtigen informiert. Durch die starke Vernetzung der Ermittlungsbehörden soll den Betrugsmaschen im Bereich der Cyberkriminalität Einhalt geboten werden. Der heutige Erfolg zeigt, wie wichtig diese Zusammenarbeit ist.

Was wird den Beschuldigten vorgeworfen?

Dem heute festgenommenen 24-Jährigen sowie zwei weiteren beschuldigten Männern wird gewerbsmäßiger Computerbetrug in einer Vielzahl von Fällen und Computersabotage in besonders schwerem Fall vorgeworfen. Gegen den 24-Jährigen wurde ein durch das Landgericht Hannover in Vollzug gesetzter Haftbefehl heute im Rahmen der Durchsuchungen vollstreckt. Er und ein weiterer Mann sollen in dem Zeitraum von Anfang Oktober 2020 bis Ende Mai 2021 Computerbetrug in insgesamt 124 Fällen begangen haben. Wegen dieser Taten sind die beiden Männer schon zum Landgericht Hannover angeklagt. Die heutigen Durchsuchungen zeigen die enorme Vernetzung der verschiedenen Ermittlungsbehörden im Bereich der Cyberkriminalität.

Beschuldigte sollen mindestens 4 Mio. Euro ergaunert haben

Die drei Tatverdächtigen, die alle notwendigen Arbeitsschritte für den Cyberbetrug untereinander aufteilten, sollen ahnungslose Bankkunden um mindestens vier Millionen Euro betrogen haben. Hierzu gingen sie besonders perfide vor und versendeten in großem Stil sogenannte Phishing-Mails an die Bankkunden, um Zugriff auf deren Konten zu erlangen. Die arglosen Opfer wurden in einem Schreiben, das vermeintlich von ihrer Bank stammte und einem echten Bank-Schreiben sowohl optisch als auch sprachlich sehr ähnlich war, darüber informiert, dass bei der Bank vermeintlich eine Umstellung des Sicherheitssystems bevorsteht. In dem Schreiben der Kriminellen wurde den Opfern suggeriert, dass auch ihr Bankkonto hiervon betroffen sei. Die ahnungslosen Bankkunden wurden von den Betrügern dazu verleitet, auf einen Link zu klicken. Dieser leitete sie zu einer täuschend echt aussehenden Bankseite. Nachdem die ahnungslosen Betroffenen dort sowohl ihre Login-Daten als auch eine aktuelle TAN eingegeben hatten, war es den Cyberkriminellen möglich, auf sämtliche Konto-Daten der Opfer zuzugreifen. Sie erhielten sowohl Einsicht in die Höhe des Guthabens sowie in dessen Erreichbarkeit. Die Männer schreckten anschließend nicht davor zurück, ihre Opfer sogar als Bankmitarbeiter getarnt zu kontaktieren und aufzufordern, weitere TAN-Nummern preiszugeben. Mit diesen war es ihnen nun möglich, beliebig Geld von den Bankkonten abzuziehen. Darüber hinaus sollen die Beschuldigten auch DDos-Angriffe auf Zahlungskartenanbieter und Banken durchgeführt haben.

Was versteht man unter DDos-Attacken?

Als DDos-Attacke wird ein verteilter Netzwerkangriff bezeichnet, bei dem mehrere Anfragen gleichzeitig an die angegriffene Webressource gesendet werden. Dadurch wird die Kapazität zur Anfragen-Verarbeitung überlastet und die Verfügbarkeit der Seite gestört. Folgen der leidenden Serverqualität sind jetzt, dass die Antwort auf Anfragen wesentlich langsam erfolgt und teilweise alle Benutzeranfragen unbeantwortet bleiben. Das Ziel solcher DDos-Angriffe ist es, den Betrieb der Webressource komplett zu stören. Für ihre perfiden Betrugsmaschen sollen die Tatverdächtigen zudem auf andere Cyberkriminelle aus dem Darknet zurückgegriffen haben, die dort „Crime-as-a-Service“ anbieten und demnach unterschiedliche Cyberattacken verkaufen.

Ermittler warnen vor dem hochprofessionellen Vorgehen der Täter

Der aktuelle Fall zeigt, dass die Kriminellen hochprofessionelle Phishing-Mails einsetzen, um weitere Straftaten im Bereich der Cyberkriminalität zu begehen. Für ahnungslose Opfer ist es in manchen Fällen nahezu unmöglich, die betrügerischen E-Mails von echten Bank-Mails zu unterscheiden. Um sich am besten vor einem solchen Betrug zu schützen, warnen die Ermittler davor, auf Links oder Datei-Anhänge in einer Mail zu klicken. Betroffene sollten sich im Zweifel direkt und persönlich an ihren Bankberater wenden oder sich auf der offiziellen Webseite des Geldinstituts informieren. Wer Opfer einer Betrugsmasche geworden ist, sollte sich umgehend an die Polizei wenden und eine Anzeige erstatten.

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