Abzocke mit „Amazon-Paletten“ – Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Abzocke mit „Amazon-Paletten“ – Verbraucherzentrale warnt vor Betrug

Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt aktuell vor einer Betrugsmasche, bei der arglose Verbraucher durch vermeintliche Schnäppchen in die Falle gelockt werden. Den Käufern wird vorgegaukelt, dass sie „Amazon-Paletten“, die aus Lagerräumungen, Retouren oder nicht abgeholter Ware bestehen, zu einem sehr günstigen Preis erwerben. Hierbei handelt es sich jedoch um Betrug, denn die Ware kommt nie an.

Was steckt hinter der Masche mit den „Amazon-Paletten“?

Bereits auf den ersten Blick klingen die vermeintlichen Schnäppchen beinahe zu gut, um wahr zu sein. Die Kriminellen täuschen vor, dass sich auf den Paletten Elektronikgeräte wie Smart-TVs, Smartphones, Notebooks oder Spielekonsolen befinden. Angeboten werden die Amazon-Paletten über die sozialen Netzwerke wie Facebook. Obwohl einige Verbraucher vermutlich bei den geringen Preisen für die Ware skeptisch werden, lassen sich viele durch die hunderten Bewertungen von angeblich zufriedenen Kunden inklusive Beweisfotos in die Irre führen. Die Betrüger geben vor, dass durch die Verkäufe in den Lagern von Amazon wieder Platz geschaffen werden soll. Ein argloser Kunde verlor durch das betrügerische Vorgehen mehrere hundert Euro, die Ware erhielt er nie. Auch die angegebene E-Mail-Adresse des Händlers war plötzlich nicht mehr erreichbar. Heike Teubner von der Verbraucherzentrale Auerbach klärt auf:

„Zwar werden zurück geschickte Waren tatsächlich teilweise palettenweise wieder verkauft. Jedoch nicht, wie in den sozialen Netzwerken angeboten, für wenig Geld an Privatkunden, sondern in großen Mengen an Unternehmen.“

Wie können sich Verbraucher vor dem Betrug schützen?

Die vermeintlichen Amazon-Paletten werden von den Betrügern in den sozialen Medien bereits ab einem Preis von 30 Euro angeboten. Teubner betont, ein Verbraucher „sollte bei unverhältnismäßig günstigen Angeboten immer hellhörig werden. Kein seriöser Händler hat etwas zu verschenken.“ Obwohl es auch seriöse Händler von entsprechenden Paletten oder sogenannten Mystery Boxen gibt, weist der Geschäftsführer von Avides, ein Unternehmen, das mit Amazon im Retouren-Geschäft zusammenarbeitet, Ralf Hastedt auf Folgendes hin: „Sie werden in solchen Boxen niemals ein iPhone, eine Playstation oder ähnliche Ware finden, die Amazon mit Leichtigkeit selbst als Rückläufer verkaufen kann.“ Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gibt Verbrauchern Tipps, wie sie unseriöse von seriösen Händlern unterscheiden können. Grundsätzlich sollten Verbraucher nicht nur stets misstrauisch werden, wenn ein Angebot eigentlich zu schön klingt, um wahr zu sein, sondern auch das Impressum des Händlers genau unter die Lupe nehmen. Hier müssen sowohl eine E-Mail-Adresse und eine Adresse sowie eine vertretungsberechtigte Person angegeben werden. Zudem müssen die AGB auf der Seite eines seriösen Händlers veröffentlicht sein. Zwar können Bewertungen ebenfalls einen ersten Hinweis geben, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt, allerdings können entsprechende Rezensionen auch gefälscht werden.

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