Das @-Zeichen, die Funktionen

@-Zeichen

Eine E-Mail funktioniert heute nicht ohne dieses „komische“ Zeichen, das sich links oben beim „Q“ auf der Tastatur eines Computers befindet. Es schreibt sich @, auch „ad Zeichen“, „az Zeichen“ oder „et Zeichen“. Die sprachliche Bezeichnung ist hingegen etwas problematischer. Korrekt ist der englische Begriff „at“, also übersetzt „an“, „bei“ oder auch „zu“, gesprochen „ett“. Das erscheint auch sinnvoll, denn das @-Zeichen verbindet zwei Teile der E-Mail, die voneinander getrennt, aber dennoch verknüpft werden müssen. Vorn in der E-Mail steht der Empfängername, hinten der Zustellbereich, also die Domain inklusive Endung. Beispiel: vorname.name@gewuenschter-zustellbereich.de. Die Verbindung beider Teile wird mit dem @-Zeichen erreicht. Im Grunde heißt die Adresse frei übersetzt: „Person bei Ort“. Wo kommt dieses verschnörkelte Internet Zeichen aber eigentlich her?

Geschichte des @-zeichens

Gerüchten zufolge geht das Zeichen auf Mönche zurück, die im frühen Mittelalter das Zeichen genutzt haben sollen. Es gibt mehrere Entstehungsgeschichten, die alle nicht oder unzureichend belegt sind. Mal war es ein verschnörkeltes lateinisches „ad“, mal ein Zeichen für Amphore. Gesichert ist hingegen, dass Kaufleute in Südeuropa das @-Zeichen als Symbol für eine Maßeinheit benutzten. Demnach war ein @ in etwa so viel wie zehn Kilogramm. Das war im 17. Jahrhundert. Vermutlich von dort gelang es als kaufmännisches Symbol nach Nordamerika. Dort ist es noch heute das typische Zeichen, um einen Preis einer Ware zuzuordnen. Beispiel: „bread@1 Dollar“, was übersetzt „Brot zu einem Dollar“ heißt.

Emailzeichen Erfinder Ray Tomlinson

Obwohl das @-Zeichen gar nicht als Schriftsymbol zur normalen Sprache gehörte, hat es als kaufmännisches Symbol in Nordamerika Einzug auf die Tasten von Rechenmaschinen oder zumindest in besondere Zeichensätze für Computer und Rechenmaschinen gehalten. Über diesen Weg scheint es auch auf das Gerät des Erfinders der E-Mail geraten zu sein. Denn Ray Tomlinson suchte ein passendes Trennzeichen für die beiden Teile der E-Mail-Adresse. Das war Ende 1971. Da das benötigte Trennzeichen wegen der Gefahr von Verwechslungen kein normaler Buchstabe oder keine Zahl sein durfte, suchte Tomlinson nach einer anderen Lösung ohne festgelegte Bedeutung: Einem Zeichen, das eingefügt werden konnte, ohne dass es zu Missverständnissen oder Mehrfachbedeutungen innerhalb der Adresse kam. Das @-Zeichen für das Internet in der E-Mail-Adresse war geboren.

Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch

Das @-Zeichen stammt also gar nicht aus dem Bereich der Computertechnologie oder dem frühen Internet. Es wurde nur vom Erfinder der E-Mail adaptiert. Noch interessanter wird seine Geschichte aber, wenn man bedenkt, dass das @-Zeichen auf diesem Weg den Weg in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden hat. Und zwar in der eigentlich ursprünglichen Bedeutung. So wird in Foren etwa häufig ein @-Zeichen verwendet, wenn man eine Person im Diskussionsverlauf direkt ansprechen will. Zum Beispiel nach diesem Schema: „@Vorname: Text“. Gleichbedeutend mit: „An bestimmte Person: Ich sage dazu das hier“.

Andere Länder, andere Bezeichnungen

Da das @-Zeichen kein normaler Buchstabe ist, hat es in vielen Ländern andere Bezeichnungen. Zwar benennt man es ganz offiziell korrekt in Englisch als „At“, aber dennoch gibt es eine Fülle von anderen Bezeichnungen, die zum Teil witzig, zum Teil fast schon liebevoll klingen. In Deutsch ist insbesondere der Begriff Klammeraffe oder auch Affenschwanz als Bezeichnung verbreitet. In Korea heißt es dagegen Schnecke, auf Dänisch Elefantenrüssel, in den Niederlanden ebenfalls Affenschwanz. Auf Polnisch heißt es auch Schweineohr oder Kätzchen, eine Bezeichnung, die auch in skandinavischen Ländern, speziell Finnland, gebräuchlich ist. So hat das @-Zeichen viele Namen, aber letztlich nur eine korrekte Schreibweise.

Eingabe: Wie macht man das @-Zeichen auf der Tastatur?

  • Windows: Eingegeben wird das @-Zeichen als Tastenkombination mit [ALT Gr] + [Q] (deutsche und österreichische Tastaturen) oder [Alt Gr] + [2] (schweizer Tastaturen).
  • Mac: Hier ist die Tastenkombination [Alt] + [L]

At-Zeichen auf der englischen Tastatur

  • Englische Tastatur (UK): Die Tasten [Shift] + [‘] (über der rechten [Shift]-Taste) betätigen
  • Englische Tastatur (USA): Hier die Tasten [Shift] + [2] verwenden
  • Englische Tastatur (Kanada): Die Tasten [AltGr] + [2] drücken
  • Tipp: Auf eigentlich allen Tastaturen kann das @-Zeichen in der Kombination [Alt] + [6] [4] eingeben werden. Dabei müssen jedoch beide Ziffern über den Nummernblock betätigt werden.

Weiterlesen: Tabelle der wichtigsten Sonderzeichen

Alternative Schreibweisen

Neben dem visuellen @-Symbol gibt es im Internet auch andere Darstellungen des At-Zeichens, wie zum Beispiel [at] oder (at). Diese Varianten werden hauptsächlich verwendet, um E-Mail-Adressen auf Webseiten, in Foren oder Chats zu verschleiern, sodass sogenannte E-Mail-Crawler sie nicht erkennen und für Spamzwecke verwenden können (Beispiel: name[at]firma.de).

Verwendung in Messengerdiensten

Einige Messengerdienste wie WhatsApp und Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram haben das At-Zeichen fest in ihre Systeme integriert. In WhatsApp-Gruppenchats kann das At-Zeichen beispielsweise genutzt werden, um andere Teilnehmer zu erwähnen. Dadurch erhalten sie eine Benachrichtigung über die Erwähnung und können auf die Nachricht antworten. Ähnlich funktioniert das Markieren von Personen auf anderen Plattformen. Auf Twitter beispielsweise können mehrere Personen in Konversationen einbezogen werden, indem man das At-Zeichen vor ihren Benutzernamen setzt.
Ein Vorteil der Verwendung des At-Zeichens in Chats, Online-Foren, Messenger-Apps und auf Social-Media-Plattformen besteht darin, dass es ermöglicht, leicht nachzuvollziehen, an wen eine Nachricht gerichtet ist.

Verwendung in Betriebssystemen und Programmiersprachen

Eine der frühesten Anwendungen des At-Zeichens im Bereich der Informationstechnologie findet sich in der Programmiersprache BASIC, die 1964 entwickelt wurde. Hier wurde das @-Symbol als Operator für Positionsangaben genutzt. Ein typischer Befehl sah folgendermaßen aus: „PRINT @ 10,20, „Hallo“. Als Ergebnis wurde das Wort „Hallo“ auf dem Bildschirm in Zeile 10 und ab Spalte 20 angezeigt.
In der Programmiersprache PHP fungiert das At-Zeichen als Operator zur Fehlerkontrolle. Wenn man das @ vor eine Funktion setzt, werden mögliche Fehlermeldungen, die von dieser Funktion erzeugt werden, unterdrückt. Andere Programmiersprachen und Betriebssysteme, in denen das At-Zeichen Verwendung findet, sind unter anderem Forth, Haskell, Java, OpenVMS und Python.