Telekom – besserer Datenschutz für das Internet Of Things

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Das Internet der Dinge (Internet Of Things) verbreitet sich immer mehr in den deutschen Haushalten. Teilweise unbemerkt von den Nutzern senden Geräte mit WLAN-Anbindung wie Smart TV, Küchengeräte, Heizungsregulatoren oder fernsteuerbare Jalousien Daten nicht nur in das eigene Netzwerk, sondern auch an Hersteller. Da jeder Hersteller eigene Konzepte entwickelt hat, gibt es verschiedene Datenströme, die nur schwer zusammenzufassen sind. Die Nutzer des Smart Home verlieren unbewusst die Kontrolle über ihre eigenen Datenflüsse. Das könnte sich jetzt ändern, denn die Telekom hat eine Cloud-Lösung für das Internet der Dinge entwickelt. Diese bündelt nicht nur Datenströme verschiedener Hersteller, sondern schützt sogar Daten vor dem Zugriff von beispielsweise US-Regierungsstellen.

Das Angebot: Telekom sammelt zentral Daten verschiedener Anbieter

Die Telekom hat in Biere (Sachsen-Anhalt) ein Rechenzentrum eingerichtet, das als „House Of Clouds“ alle Cloudspeicher von größeren Herstellern miteinander verknüpft. Für den Smart-Home-Nutzer bedeutet das einen Vorteil, da so alle Daten gebündelt über eine Plattform abrufbar sind. Verknüpft werden u. a. das Microsoft-Angebot Azur, das Cisco-Angebot Fog und die Smart-Home-Cloud von Huawei. Durch diesen Datensammelplatz „synchronisiert“ die Telekom verschiedene Standards und ermöglicht einen sicheren Ende-zu-Ende-Austausch, der von Geräteplattformen unabhängig ist. Sprich: Nutzer können mit beliebigen internettauglichen Endgeräten darauf zugreifen. Der Nutzen erschließt sich für Normalnutzer in der Praxis. Der Zugriff auf die eigenen Daten ist komfortabler. Es gibt jedoch einen Nebeneffekt, der deutlich wichtiger ist.

Mehr Datenschutz im Smart Home – Telekom als Datentreuhänder

Die Telekom speichert die Daten zwar im Auftrage ausländischer Unternehmen. Zugriff auf die Daten haben aber nur die Kunden sowie die Tochterfirma T-Systems. Damit gilt deutsches Recht. Ausländische Regierungsstellen und die Smart-Home-Anbieter selbst können im Normalfall nicht auf die Daten zugreifen. Der Datenschutz für deutsche Smart-Home-Anwender ist deutlich größer. Wer immer Interesse an den von den Geräten gesendeten Daten hat, muss über die deutsche Rechtsprechung gehen.

Allerdings gibt es dennoch kritische Punkte. Die Daten werden nicht auf heimischen Rechnern des Nutzers gesammelt, sondern an einen Dritten gegeben. Wie stark der Datenschutz ist, muss sich zudem beweisen, wenn Regierungsstellen oder ausländische Justiz Zugriff verlangt. Und nicht zuletzt ist der Nutzer selbst ein Schwachpunkt im System. Denn beim Übertragen auf Endgeräte entstehen Datenströme auf Windows-, Android-, Apple-Systeme oder auf einen Browser. Diese sind zwar verschlüsselt, können aber beim Speichern oder weiteren Auswerten ggf. wieder mitlesbar werden. So sehr das Angebot für das Internet der Dinge ein großer Fortschritt ist, bleibt das Thema Datenschutz damit eine offene Flanke in der Entwicklung von Smart-Home-Anwendungen.

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