Ertraglos – Bundesnetzagentur geht massiver gegen Lockanrufe vor

Ertraglos - Bundesnetzagentur geht massiver gegen Lockanrufe vor

Die 0190-Rufnummern hatten einen schlechten Ruf, sie wurden zu oft für betrügerische Zwecke missbraucht. Nun ist die Zeit der 0190-Rufnummer zwar vorbei, denn Ende des letzten Monats wurden diese Servicerufnummern endgültig abgeschaltet, die Betrüger jedoch bleiben. Und sie denken sich laufend neue Methoden aus, um an das Geld der Verbraucher zu kommen. Eine ist die nicht mehr ganz so neue und inzwischen überhand nehmende Lockanruf-Methode.

Die Täter mieten sich Rufnummern mit der Vorwahl 0137, die eigentlich als Rufnummerngasse für Televoting freigegeben ist. Sie rufen zahlreiche Handrufnummern an und lassen das Handy nur einmal klingeln. Das ist der Trick, so schnell kann nämlich kein Handynutzer reagieren. Die übermittelte 0137-Rufnummer ist also in dem Menü des Handys als verpasster Anruf aufgeführt. Ruft der pflichtbewusste Handynutzer zurück, wird er kostenpflichtig (bis zu 2,- € pro Anruf) mit einem Zählcomputer verbunden und hört allenfalls die Ansage: Ihr Anruf wurde gezählt. Die Gebühren werden von den Mobilfunkanbietern mit der Rechnung des Kunden kassiert und eventuell über diverse Zwischenanbieter an die Täter weitergeleitet. Für die ist es eine bequeme und sichere Methode, sich das Geld der Verbraucher zu ergaunern, schließlich können sie fernab der Justiz agieren und den Job des Kassierens müssen die Mobilfunk-Anbieter übernehmen.

Diese Masche hat sich zu einem großen und dauerhaften Problem entwickelt. Massenhaft beschweren sich Handynutzer bei der Bundesnetzagentur über solche Lockanrufe. Bisher hat die nur damit reagiert, die betroffenen 0137-Rufnummern zu sperren. Diese Maßnahme hat sich jedoch nicht als lukrativ erwiesen, denn prompt mieteten sich die Betrüger eine andere 0137-Rufnummer und kassierten das mit der ehemaligen Rufnummer ergaunerte und von dem Mobilfunk-Anbieter eingezogene Geld trotzdem. Nach den zahlreichen Lockanruf-Wellen der letzten Zeit griff die Bundesnetzagentur (ehemals Regulierungsbehörde) nun zu schärferen Maßnahmen. Sie will verhindern, dass die Täter das unrechtmäßig erwirtschaftete Geld erhalten und das dürfte eher den Nerv der Täter treffen.

Die Methode wurde bereits bei unseriösen Dialer-Betreibern angewendet und hatte Erfolg. Die 0137-Rufnummern werden nicht nur gesperrt, es wird auch ein Inkassoverbot verhängt. Dadurch dürfen die durch den Anruf bei dieser Rufnummer entstandenen Gebühren nicht mehr eingezogen werden. Das Geld bleibt bei dem Kunden und die Täter bekommen nichts. Fünf 0137-Rufnummern beziehungsweise Rufnummernblöcke wurden von der Bundesnetzagentur bereits so behandelt, in den nächsten Wochen sollen weitere hinzu kommen. Eine Maßnahme, die den Sumpf der Lockanrufe sicherlich austrocknen könnte.

Mehr Informationen

Gerichtsurteile – Handy
Discount-Handytarife – Vergleich
Prepaid-Karten (Guthabenkarten) – Vergleich

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Nachhaltige Optionen – Google-Maps zeigt Alternativen zum Autofahren

Nachhaltige Optionen

Google-Maps zeigt Alternativen zum Autofahren

Der Tech-Riese Google will die Nutzer seiner Maps-App zur Nutzung von nachhaltigen Verkehrsmitteln animieren. Hierzu werden zahlreiche Änderungen im Routenplaner vorgenommen. Mit dem neuen Feature sollen leichter umweltbewusste Entscheidungen getroffen werden können. […]

Achtung, Betrug – so können KI-Fake-Anrufe enttarnt werden

Achtung, Betrug

So können KI-Fake-Anrufe enttarnt werden

Betrügerische Anrufe und Nachrichten sind aufgrund des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz immer schwieriger zu erkennen. Um sich dennoch vor den betrügerischen Absichten zu schützen, hilft eine Frage, die bei einem vermeintlichen Hilfeanruf gestellt werden kann. […]

Unzulässige Internet-Sportwetten – Spieler können Einsatz zurückfordern

Unzulässige Internet-Sportwetten

Spieler können Einsatz zurückfordern

Spieler können ihre im Internet verlorenen Wetteinsätze von ausländischen Anbietern zurückfordern. Nämlich dann, wenn der Anbieter der Online-Sportwetten zu diesem Zeitpunkt keine gültige Lizenz für Deutschland hatte. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden. […]