Teurer Datentarif – Kunde sollte rund 1000 Euro für mobiles Surfen zahlen

Teurer Datentarif - Kunde sollte rund 1000 Euro für mobiles Surfen zahlen

Seit etwa 10 Jahren ist Herr Grunewald (Name von der Redaktion geändert) Kunde des Mobilfunk-Serviceproviders Talkline. Zwar verwendet er einen Handytarif mit Flatrate für Telefonate in das deutsche Festnetz, Rechnungen von über 100,- € pro Monat sind dennoch keine Seltenheit. Als Herr Grunewald jedoch Mitte Dezember seine Mobilfunkrechnung erhielt, konnte er es kaum fassen. Sein Anbieter forderte einen Rechnungsbetrag in Höhe von annähernd 1150,- €. Allein rund 1000,- € sollten für Datenverbindungen per GPRS angefallen sein.

Eigentlich nutzt Herr Grunewald das mobile Internet nicht. Sein Handy verwendet er vorwiegend für Telefonate und auch mal für den Versand einer SMS. Doch Ende November war Herr Grunewald beruflich unterwegs und gebrauchte sein Handy, um sein Emailpostfach zu kontrollieren und eine Auktion in dem Online-Auktionshaus eBay zu beobachten. An insgesamt vier Tagen wählte er sich mit seinem Mobiltelefon jeweils für wenige Minuten per GPRS in das Internet ein. Dabei entstand in schätzungsweise insgesamt 1,5 Stunden ein Datenaufkommen von rund 40 MB.

Was Herr Grunewald nicht ahnte: Weil sein Handytarif noch aus alten Zeiten stammte, war auch noch der ehemalige Preis für die Datenübertragung per GPRS hinterlegt. Und der beträgt laut der Mobilfunkrechnung 25 Cent je 10 KB (zzgl. 9 Cent pro Tag). Auf der Internetseite von Talkline und auch in seinem Kundenbereich konnte Herr Grunewald keine Angaben zu diesem Datentarif finden. Also rief er die Hotline seines Mobilfunk-Serviceproviders Talkline an. Dort wurde ihm der Preis genannt, der eigentlich bei jedem Talkline-Kunden als Basistarif hinterlegt ist, 9 Cent pro 10 KB (zzgl. 9 Cent je Tag).

Herr Grunewald schrieb den Anbieter an. Nicht die Menge der übertragenen Daten, sondern der berechnete Preis sei strittig, klagte er. Schließlich habe ihm die Talkline-Hotline einen völlig anderen und viel günstigeren genannt als ihm tatsächlich berechnet wurde. Die hohen Kosten für die Datenübertragung sei er nicht bereit zu tragen, schrieb er weiter und auch, dass er den strittigen Rechnungsbetrag bereits auf sein Konto habe zurückbuchen lassen.

Doch so oft er auch den Talkline Service anschrieb, er erhielt immer die selben Antworten. Es sei keine Fehlberechnung erkennbar. Die Datenverbindungen seien zweifelsfrei von seinem Handy aus getätigt worden und in seinem Handytarif sei der Preis von 25 Cent je 10 KB (zzgl. 9 Cent pro Tag) hinterlegt. Eine weitere, ausführliche Kontrolle der Verbindungsdaten könne aufgrund mangelnder Speicherung nicht stattfinden. Aber das wollte Herr Grunewald ja auch gar nicht. Ihm ging es schließlich lediglich um den Preis der Datenübertragung.

Immer wieder schickte Herr Grunewald die Firma Talkline Emails, jedoch ohne eine befriedigende Klärung zu erreichen. Lediglich eine kostenlose Umstellung auf den neueren Basis-Datentarif bot ihm Talkline an, drohte jedoch ebenfalls mit einer Sperrung des Anschlusses. Schließlich schilderte Herr Grunewald sein Problem im telespiegel-Forum. Dadurch wurde die Redaktion des telespiegel auf den Fall aufmerksam und beschloss, sich mit dem Anbieter in Verbindung zu setzen und von ihm eine Stellungnahme zu erbitten. Bereits am ersten Tag konnte die telespiegel-Redaktion eine Stundung der Beträge erreichen. Die drohende Sperrung des Anschlusses war somit erst einmal abgewendet. Am nächsten Tag erhielt Herr Grunewald dann einen Brief von seinem Anbieter Talkline.

Tatsächlich gelte für seinen Handytarif noch ein Preis für Datenübertragungen von 25 Cent je 10 KB zzgl. Tagesnutzungspreis und nicht der Preis, den ihm die Hotline des Anbieters genannt hatte, schrieb Talkline. Weil Herr Grunewald aber ein langjähriger und guter Kunde sei, verzichte das Unternehmen aus Kulanz auf seinen Anspruch und berechne ihm lediglich den aktuellen Preis in Höhe von 9 Cent je 10 KB. Die Differenz in Höhe von über 700,- € brutto erhalte Herr Grunewald als Gutschrift, die mit dem offenen Rechnungsbetrag verrechnet werde.

Endlich kann Herr Grunewald durchatmen. Nun hatte sich das Unternehmen ernstlich mit seinem Problem beschäftigt und ihm eine kulante Lösung angeboten. Seinen Datentarif hat Talkline gleich auf die neuere Variante umgestellt. Damit zahlt Herr Grunewald für GPRS-Verbindungen auch zukünftig nur noch 9 Cent je 10 KB (zzgl. Tagesnutzungspreis). Das mobile Internet will er dennoch so bald nicht wieder nutzen.

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