Urteil – Irreführende Werbung für Handytarif

Urteile Handytarif

Anbieter von Handytarifen haben einen starken Konkurrenzdruck. Bei den derzeitigen Endkundenpreisen von rund 10 Cent pro Gesprächsminuten bleibt den Anbietern kaum noch Raum für Preissenkungen. Um die Verbraucher von ihrem Produkt zu überzeugen, versuchen manche Anbieter einprägsame Werbeslogan. Sie werben mit den Vorteilen ihrer Discount-Tarife, wie zum Beispiel keinen Mindestumsatz, keine Mindestvertragslaufzeit, keine monatliche Grundgebühr.

Auch der Anbieter callmobile hatte unter anderem damit geworben, dass für seine Handytarife keine Grundgebühr anfällt. Zwar berechnet callmobile für seine Prepaidkarte tatsächlich keine monatliche Grundgebühr, jedoch fällt eventuell eine `Administrationsgebühr´ an. Nutzt der Kunde seinen callmobile Handytarif nicht innerhalb von drei Monaten im Wert von 6,- € berechnet callmobile einen Euro Gebühr. (Hinzu kommen Strafgebühren bei Unterschreitung des Guthabens) Von dieser Regelung ist bei callmobile jedoch nur in dem Kleingedruckten zu lesen.

Die Verbraucherzentralen klagten gegen die Werbeaussage der Callmobile GmbH & Co. KG. Das Oberlandesgericht Hamburg bemängelte ebenfalls die Werbeaussage des Unternehmens. Denn `Keine Vertragsbindung, keine Grundgebühr, kostenlos Mobilnummer mitnehmen´ sei nur die halbe Wahrheit. Ohne eindeutigen Hinweis auf die `Administrationsgebühr´ sei die Werbung irreführend.

Und auch die Werbeaussage der kostenlosen Rufnummernmitnahme zu callmobile sei so nicht korrekt. Die meisten Nutzer gingen bei einer solchen Aussage davon aus, dass die Rufnummernmitnahme tatsächlich vollkommen kostenlos sei. Der ehemalige Anbieter berechnet jedoch im Allgemeinen nicht unerhebliche Gebühren, wenn sein Kunde die Rufnummer zu einem anderen Anbieter mitnehmen möchte, die von callmobile nicht erstattet werden.

Oberlandesgericht Hamburg, Aktz. 5 U 13/07 vom 25.06.2008

Weitere Informationen

Gerichtsurteile – Handy
Handytarif – Tarifrechner
Handy Vertragsverlängerung – online

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Ü-85-Regelung – Senior wird bei Haustürgeschäft Tarifwechsel verwehrt

Ü-85-Regelung

Senior wird bei Haustürgeschäft Tarifwechsel verwehrt

Bei Haustürgeschäften sollten Verbraucher grundsätzlich vorsichtig sein. Es besteht die Gefahr, zu übereilten Vertragsabschlüssen gedrängt oder sogar auf Kriminelle hereinzufallen. Einem Senior wurde von einem Telekom-Vertreter ein Haustürgeschäft allerdings aufgrund seines Alters verweigert. […]

Nicht mehr erreichbar – die 11833 wurde nach 3 Jahrzehnten abgeschaltet

Nicht mehr erreichbar

Die 11833 wurde nach 3 Jahrzehnten abgeschaltet

Die legendäre 11833-Auskunft der Deutschen Telekom gibt es nicht mehr. Gestern hat das Unternehmen den Dienst nach beinahe 30 Jahren endgültig abgeschaltet. Verbrauchern stehen bei Bedarf aber weiterhin entsprechende Telefonauskunftsdienste von anderen Anbietern zur Verfügung. […]

„Restore Credentials“ – Google macht Smartphone-Wechsel komfortabler

„Restore Credentials“

Google macht Smartphone-Wechsel komfortabler

Google vereinfacht den Wechsel von einem Android-Smartphone zu einem anderen noch weiter. Nutzer können künftig von der sogenannten „Restore Credentials“-Funktion profitieren. Dank dieser werden beispielsweise auch Passwörter für Anwendungen automatisch auf das neue Handy übertragen. […]

Gefahr im E-Mail-Postfach – dieses Dateiformat ist Sicherheitsrisiko

Gefahr im E-Mail-Postfach

Dieses Dateiformat ist Sicherheitsrisiko

Mail-Nutzer sollten aktuell besonders aufmerksam sein, wenn sie E-Mails mit SVG-Dateianhängen empfangen. Denn das vermeintlich harmlose Grafikdesign bietet Cyberkriminellen die Möglichkeit einer bestimmten Schmuggel-Technik. Hinter den Mail-Anhängen lauter Malware. […]