Urteil – Gebührenverbot für SEPA-Überweisung gilt für alle Verträge

Urteil – Gebührenverbot für SEPA-Überweisung gilt für alle Verträge

Am 24. Oktober hat das Landgericht München nach einer Klage der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBZ) gegen die Vodafone Deutschland Kabel GmbH ein Urteil (Az. 33 O 6578/18) gesprochen. Das Gericht entschied, dass Unternehmen für die Zahlung per SEPA-Überweisung kein Zusatzentgelt von ihren Kunden verlangen dürfen. Diese Regelung gilt auch für Verträge, die bereits vor Inkrafttreten des Gesetzes im Januar 2018 abgeschlossen wurden.

Weshalb hatte die VZBZ gegen Vodafone geklagt?

Von Kunden mit einem Altvertrag, die nicht per Lastschrift bezahlten, wurde von Vodafone eine so genannte „Selbstbezahlerpauschale“ in Höhe von 2,50 Euro verlangt. Am 13. Januar letzten Jahres trat allerdings ein Gesetz in Kraft, das auf die zweite europäische Zahlungsdiensterichtlinie zurückgeht. Diese neue Regelung im BGB legt fest, dass ein Unternehmen für die Bezahlung per SEPA-Lastschrift, SEPA-Überweisung oder Kredit- und Girokarte kein Entgelt verlangen darf. Vodafone verlangte jedoch von Kunden, die ihren Vertrag bereits vor dem 13. Januar 2018 abschlossen, die Pauschale in Höhe von 2,50 Euro bei jeder Überweisung weiterhin zu bezahlen. Daraufhin hatte die Verbraucherzentrale Bundesverband vor dem Landgericht München geklagt.

Die Neuregelung gilt auch für alte Verträge

Das Landgericht München hat nun in seinem Urteil entschieden, dass das Verbot für Zusatzentgelte bei einer SEPA-Überweisung auch für Verträge gilt, die vor dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes abgeschlossen wurden. Das Gericht begründet die Entscheidung unter anderem damit, dass ein effektiver Verbraucherschutz nur dann sichergestellt werden könne, wenn das Gebührenverbot ohne Unterschied sowohl für alte als auch für neue Verträge gelte. Bisher ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.

Weitere Informationen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Risiko durch „EvilVideo“ – schwerwiegende Sicherheitslücke bei Telegram

Risiko durch „EvilVideo“

Schwerwiegende Sicherheitslücke bei Telegram

Wer die Telegram-App auf seinem Android-Gerät verwendet, muss aufpassen. Aktuell gibt es eine schwerwiegende Sicherheitslücke, die von Cyberkriminellen ausgenutzt wird. In der neusten Version wurde diese bereits geschlossen, weshalb User ihre Anwendung so schnell wie möglich aktualisieren sollten. […]

Das neue Xiaomi Mix Flip – Foldable stellt Samsung-Geräte in den Schatten

Das neue Xiaomi Mix Flip

Foldable stellt Samsung-Geräte in den Schatten

Xiaomi hat sein erstes faltbares Smartphone auf den Markt gebracht. Dank einiger spektakulärer Features ist das neue Xiaomi Mix Flip ein echter Konkurrent für die neuen faltbaren Modelle von Samsung. Wann das Xiaomi-Foldable hierzulande auf den Markt kommt, ist allerdings bisher nicht bekannt. […]

Globale Computerstörung – weltweite IT-Panne mit „historischem Ausmaß“

Globale Computerstörung

Weltweite IT-Panne mit „historischem Ausmaß“

Ein Fehler in einem Software-Update hat heute zu Chaos an Flughäfen, der Schließung von Supermärkten sowie massiven Problemen in Krankenhäusern geführt. Die heutige globale IT-Panne hat weltweite Auswirkungen, deren Ausmaß sich erst noch zeigen wird. Ein Cyberangriff wird ausgeschlossen. […]

Glasfaserausbau – Hamburg übernimmt Hälfte des Netzbetreibers willy.tel

Glasfaserausbau

Hamburg übernimmt Hälfte des Netzbetreibers willy.tel

Die Stadt Hamburg will den Ausbau des Glasfasernetzes schneller vorantreiben. Hierzu ist sie jetzt eine Kooperation mit dem privaten Netzbetreiber willy.tel eingegangen. Durch die Übernahme von 49,9 Prozent des Unternehmens sollen in den nächsten Jahren zahlreiche weitere Haushalte versorgt werden. […]

Zahlungsaufforderung per SMS – Urteil: Forderungen können zulässig sein

Zahlungsaufforderung per SMS

Urteil: Forderungen können zulässig sein

Nicht jede Zahlungsaufforderung per SMS ist Spam. Das OLG Hamm hat entschieden, dass Mahnungen per SMS zulässig sein können. Dies ist dann der Fall, wenn die Forderung berechtigt ist und die Nachricht tagsüber beim Empfänger eingeht. Geklagt hatte der vzbv gegen ein Inkassounternehmen. […]