Falle – Handywerbung angeklickt und Abo eingehandelt?

Handywerbung angeklickt und Abo eingehandelt
  • Durch unbedachtes Antippen eines Werbebanners auf dem Handy landen viele Menschen in einer Abofalle.
  • Seit Februar 2020 sind Mobilfunkkunden besser vor untergeschobenen Abonnements geschützt. Ungewollte Abbuchungen auf der Mobilfunkrechnung sind seither deutlich zurückgegangen.
  • Dennoch bleibt es wichtig, die Handy-Rechnungen regelmäßig zu kontrollieren. Schutz vor ungewollten Abbuchungen bietet eine Drittanbietersperre. Sie kann kostenfrei beim Mobilfunkanbieter beantragt werden.

In den vergangenen Jahren suchten viele Menschen Rat bei der Verbraucherzentrale, weil sie durch ein unbedachtes oder versehentliches Antippen einer Werbeanzeige auf dem Handy in einer Abofalle gelandet waren. Sie bemerkten die untergeschobenen Abos erst auf der Mobilfunkrechnung. Dort waren die Kosten meist als „Beträge anderer Anbieter“ aufgeführt. Nicht selten waren gleich mehrere solcher Drittanbieterkosten auf der Rechnung zu finden. Die abgebuchten Beträge reichten von 2,99 bis 9,99 Euro monatlich. „Seit 1. Februar 2020 müssen Mobilfunkunternehmen ihre Kunden besser vor kostenpflichtigen Abos schützen“, so Jennifer Kaiser, Fachberaterin Digitales bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Dies hat zu einem deutlichen Rückgang der Beschwerden geführt.“

Reklamation gestaltet sich schwierig

Die Reklamation solcher Drittanbieter-Leistungen gestaltete sich in der Vergangenheit oft schwierig. Auf der Rechnung ist zwar ein Drittanbieter angegeben, allerdings handelt es sich dabei meist nur um die Abrechnungsfirma. Der eigentliche Abo-Betreiber bleibt unerkannt. Verbraucherinnen und Verbraucher mussten bei der Abrechnungsfirma und dem Mobilfunkanbieter die unzulässigen Kosten reklamieren. Oftmals erhielten sie erst dann die Kontaktdaten des eigentlichen Drittanbieters und mussten die Reklamation ein weiteres Mal vorbringen.

Bundesnetzagentur verpflichtet zum Redirect-Verfahren oder zur Mobilfunkgarantie

Seit Februar 2020 verpflichtet die Bundesnetzagentur die Mobilfunkanbieter zu einem Redirect-Verfahren.

Das bedeutet: Beim Klick auf einen Werbebanner oder Button muss sich nun eine gesonderte Seite des Netzbetreibers öffnen, die auf die zusätzlich entstehenden Kosten hinweist. Erst wenn auf dieser Seite noch einmal bestätigt wird, dass man die kostenpflichtige Bestellung tatsächlich ausführen möchte, kommt der kostenpflichtige Dienst zustande.

Anbieter, die das Redirect nicht einführen wollten, mussten sich zu einer Mobilfunkgarantie verpflichten. Diese entspricht einer Art „Geld-zurück-Garantie“ für den Missbrauchsfall. Welche Anbieter diese Schutzmaßnahme eingeführt haben, kann auf der Internetseite der Bundesnetzagentur nachgelesen werden.

Was können Handy-Kunden tun?

„Wer sich vor ungewollten Abbuchung durch andere Anbieter schützen will, sollte trotz geänderter Rechtslage eine Drittanbietersperre einrichten lassen“, empfiehlt Kaiser. „Diese Sperre sorgt dafür, dass keine Abrechnung von Dritten über die Mobilfunkrechnung erfolgen kann.“ Die Drittanbietersperre ist kostenlos. Sie kann schriftlich oder telefonisch beim Mobilfunkanbieter beantragt werden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Gefährlicher Trojaner „DroidBot“ – Android-User müssen vorsichtig sein

Gefährlicher Trojaner „DroidBot“

Android-User müssen vorsichtig sein

Aktuell warnen Sicherheitsforscher vor einem Trojaner mit dem Namen „DroidBot“, der auf Android-Geräten großen Schaden anrichten kann. Im schlimmsten Fall kann am Ende das gesamte Bankkonto der Android-User leer geräumt sein. Nutzer sollten daher besonders vorsichtig sein. […]

Ü-85-Regelung – Senior wird bei Haustürgeschäft Tarifwechsel verwehrt

Ü-85-Regelung

Senior wird bei Haustürgeschäft Tarifwechsel verwehrt

Bei Haustürgeschäften sollten Verbraucher grundsätzlich vorsichtig sein. Es besteht die Gefahr, zu übereilten Vertragsabschlüssen gedrängt oder sogar auf Kriminelle hereinzufallen. Einem Senior wurde von einem Telekom-Vertreter ein Haustürgeschäft allerdings aufgrund seines Alters verweigert. […]

Nicht mehr erreichbar – die 11833 wurde nach 3 Jahrzehnten abgeschaltet

Nicht mehr erreichbar

Die 11833 wurde nach 3 Jahrzehnten abgeschaltet

Die legendäre 11833-Auskunft der Deutschen Telekom gibt es nicht mehr. Gestern hat das Unternehmen den Dienst nach beinahe 30 Jahren endgültig abgeschaltet. Verbrauchern stehen bei Bedarf aber weiterhin entsprechende Telefonauskunftsdienste von anderen Anbietern zur Verfügung. […]

„Restore Credentials“ – Google macht Smartphone-Wechsel komfortabler

„Restore Credentials“

Google macht Smartphone-Wechsel komfortabler

Google vereinfacht den Wechsel von einem Android-Smartphone zu einem anderen noch weiter. Nutzer können künftig von der sogenannten „Restore Credentials“-Funktion profitieren. Dank dieser werden beispielsweise auch Passwörter für Anwendungen automatisch auf das neue Handy übertragen. […]