Recht auf schnelles Internet – vzbv fordert pauschalen Schadensersatz

Recht auf schnelles Internet – vzbv fordert pauschalen Schadensersatz

Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert, dass das Recht auf Versorgung von der Bundesregierung endlich ernst genommen wird. Denn bisher gestaltet sich die Durchsetzung der Ansprüche schwierig. Der Kundenschutz soll unter anderem durch einen pauschalen Schadensersatz verbessert werden.

Weshalb fordert der vzbv einen Schadensersatz?

Seit rund zwei Jahren haben alle Bürger in Deutschland das Recht auf Versorgung mit Breitband. Dies soll die wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe für alle sichern. Doch in der Realität werden die Geschwindigkeiten, die vertraglich zugesichert sind, häufig nicht eingehalten. Zwar haben Verbraucher ein Minderungsrecht und ein Sonderkündigungsrecht, doch dieses durchzusetzen, ist aufwendig. Ferner gibt es keine klare Vorgabe, wie genau diese Minderung auszusehen hat. Lediglich festgelegt ist, dass der Preis „in dem Verhältnis herabzusetzen [ist], in welchem die tatsächliche Leistung von der vertraglich vereinbarten Leistung abweicht“. Dies lässt den Anbietern einen großen Interpretationsspielraum. Die Minderungshöhe kann von jedem Unternehmen daher individuell berechnet werden. Die Minderung ist für den Kunden hierdurch oft nicht transparent und zudem zu gering. In einigen Fällen erhalten Verbraucher gar keine Minderung trotz Anspruchs. Dies hat zur Folge, dass viele Kunden auf der Strecke bleiben, obwohl ihre Internetverbindung zu langsam ist. Wer sein Recht auf schnelles Internet durchsetzen will, muss eine aufwendige Messung durchführen. Die Bundesnetzagentur hat hierfür ein Mess-Tool bereitgestellt. Der vzbv fordert einen pauschalen Schadensersatz von 15 Euro monatlich bei zu geringer Bandbreite.

„Zu langsames Internet ist ein echtes Ärgernis für Verbraucher:innen. Wenn die Diskrepanz zwischen tatsächlicher und vertraglich zugesicherter Bandbreite zu groß ist, müssen Verbraucher:innen unkompliziert entschädigt werden“, betont Vorständin des vzbv, Ramona Pop.

Welche weiteren Forderungen stellt der vzbv?

Neben dem pauschalen Schadensersatz stellen die Verbraucherschützer weitere Forderungen. Unter anderem, dass die Gebiete, die bisher nicht versorgt sind, endlich angeschlossen werden. Das Recht auf Versorgung müsse endlich von der Bundesnetzagentur auch wirklich durchgesetzt werden. Um dies zu erreichen, sei es unerlässlich, die Anbieter in die Pflicht zu nehmen, den Druck auf die Unternehmen zu erhöhen und alle Bürger mit gutem Netz zu versorgen. Ebenso sollen die Ansprüche auf eine Minderung einfacher durchgesetzt werden können. Aktuell sind 30 Tests innerhalb gewisser Zeitabstände erforderlich – allerdings darf der gesamte Zeitraum der Messung nicht länger als zwei Wochen sein. Die Kunden müssen anschließend aktiv ihren Anbieter kontaktieren und diese mit den Messergebnissen konfrontieren. Für zahlreiche Verbraucher stellen diese Anforderungen eine Hürde dar, um ihr Recht auf Versorgung durchzusetzen. Von der Bundesregierung, die die Mindestbandbreite eigentlich bereits Mitte dieses Jahres anheben wollte, wird gefordert, dies umzusetzen. Bisher gibt es einen theoretischen Anspruch auf Bandbreite im Download von mindestens 10 Mbit/s, im Upload von mindestens 1,7 Mbit/s und einer Latenz von höchstens 150,0 Millisekunden.

Weitere Informationen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cyberkriminalität – Razzien gegen Online-Gruppering „New World Order“

Cyberkriminalität

Razzien gegen Online-Gruppering „New World Order“

In sechs Bundesländern wurden insgesamt zehn potenzielle Straftäter bei Razzien des Bundeskriminalamts festgenommen. Ihnen wird unter anderem systematisches Cybermobbing vorgeworfen. Die Festnahmen zeigen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und Straftaten auch dort verfolgt werden. […]

Fake-Immobilien – so nutzen Kriminelle die große Wohnungsnot aus

Fake-Immobilien

So nutzen Kriminelle die große Wohnungsnot aus

Viele Menschen sind auf der dringenden Suche nach einer Mietwohnung. Diese Not wird von Kriminellen ausgenutzt. Mit verschiedenen Vorgehensweisen versuchen sie über betrügerische Immobilienanzeigen an das Geld oder die persönlichen Daten der Betroffenen zu gelangen. […]

Bundesweiter Warntag 2024 – am 12. September ist es wieder so weit

Bundesweiter Warntag 2024

Am 12. September ist es wieder so weit

Am 12. September ist wieder Warntag in Deutschland. Um 11 Uhr werden die verschiedenen Warnsysteme, die in den Kommunen zur Verfügung stehen, getestet. Hierdurch sollen Schwachstellen aufgedeckt und die Bevölkerung auf einen Ernstfall vorbereitet werden. […]

Hammer Tarif-Aktion bei Vodafone – 90 GB Datenvolumen geschenkt

Hammer Tarif-Aktion bei Vodafone

90 GB Datenvolumen geschenkt

Wer das Vodafone 5G-Netz für 12 Wochen nutzen und darüber hinaus 90 GB Datenvolumen völlig kostenfrei erhalten will, kann jetzt zuschlagen. Das Hammer-Angebot ist noch bis Anfang Oktober gültig und ausschließlich für Online-Neukunden erhältlich. […]

Urteil zur 5G-Frequenzvergabe – Entscheidung der BNetzA war rechtswidrig

Urteil zur 5G-Frequenzvergabe

Entscheidung der BNetzA war rechtswidrig

Mit dem aktuellen Urteil des Verwaltungsgerichtes Köln steht offiziell fest, dass die 5G-Frequenzvergabe vor fünf Jahren rechtswidrig war. Denn die damalige Entscheidung der Bundesnetzagentur sei massiv politisch beeinflusst worden. Aufgrund dessen wurde die BNetzA durch das Gericht zur Neubescheidung verpflichtet. […]

National-Roaming – Partnerschaft zwischen 1&1 und Vodafone startet

National-Roaming

Partnerschaft zwischen 1&1 und Vodafone startet

Ab Donnerstag nutzen 1&1-Neukunden das Vodafone-Netz mit. Auch die Bestandskunden des vierten deutschen Netzbetreibers sollen nach und nach von dem National-Roaming profitieren. Hierdurch soll den Kunden eine flächendeckende Versorgung mit 5G-Netz ermöglicht werden. […]