Kriminalität – BKA übernimmt illegale Marktplätze im Messenger Telegram

Kriminalität – BKA übernimmt illegale Marktplätze im Messenger Telegram

Insgesamt neun Chatgruppen des Messenger-Dienstes Telegram wurden gestern im Rahmen einer konzentrierten Aktion in sechs Bundesländern von der Polizei übernommen. In den Gruppen wurde unter anderem mit Betäubungsmitteln gehandelt. Auch andere illegale Güter sowie Datenträger wurden zum Verkauf angeboten.

Die Ermittlungsarbeit

Die Außenstelle Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet- und Computerkriminalität, kurz ZIT, der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main arbeitete bei den Ermittlungen, die bereits seit Anfang Juni 2020 liefen, eng mit dem Bundeskriminalamt und weiteren Strafverfolgungsbehörden zusammen. Bisher gelang es den Ermittlern 28 Beschuldigte zu identifizieren. Am gestrigen Donnerstag konnten daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse in 30 Objekten vollstreckt werden. An der Aktion waren zudem die Zentralstelle Cybercrime Bayer, kurz ZCB, der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg sowie die Staatsanwaltschaften Essen, Hagen, Chemnitz, Bremen, Konstanz und Mannheim gemeinsam mit den örtlichen Polizeidienststellen beteiligt. Zeitgleich zu den Durchsuchungen in Deutschland, wurden in Österreich durch die Staatsanwaltschaft Feldkirch mit der Polizei Vorarlberg ebenfalls Durchsuchungen vorgenommen.

Welchen Erfolg erzielten die Ermittlungen?

In neun Chatgruppen mit insgesamt 8 000 Mitgliedern konnte die Kommunikation von der Polizei übernommen werden. Es handelt sich unter anderem um die Gruppen „Marktplatz/Schwarzmarkt“, „Silk Road“, „Cracked Accounts Shop“ und „GermanRefundCrew“. In den übernommenen Gruppen wurden Sicherstellungsbanner von den Ermittlern veröffentlicht. In den Kanälen und Gruppen, die zum Teil öffentlich zugänglich waren, erfolgte die Anbahnung verschiedener illegaler Geschäfte. Teilweise wurden die illegalen Güter in den entsprechenden Chatgruppen mit Bildern angepriesen und zum Verkauf angeboten. Die illegalen Geschäfte selbst wurden dann anschließend in separaten Chats abgewickelt.

Was wird den Beschuldigten vorgeworfen?

Den Beschuldigten wird unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln vorgeworfen, da bei den Durchsuchungen unter anderem vier Kilogramm Betäubungsmittel gefunden wurden. Gegen die betroffenen Personen besteht daher der Verdacht des Verschaffens einer Gelegenheit zum unbefugten Erwerb beziehungsweise zur unbefugten Abgabe von Betäubungsmitteln gemäß des Paragraphen 29 Absatz 1 Ziffer 10 Betäubungsmittelgesetz. Die Strafverfolgungsbehörden konnten zudem 8 000 Euro Bargeld, acht Waffen sowie weitere Beweismittel, darunter Smartphones, gefälschte Dokumente und Datenträger, sicherstellen. Der illegale Handel mit Dienstleistungen und Waren über Telegram stellt eine Alternative zu Handelsplattformen im sogenannten Darknet dar.

Wer sind die Beschuldigten?

Die Ermittlungen richten sich insbesondere gegen 13 Männer im Alter von 18 bis 54 Jahren. Die ZIT erwirkte zudem beim Amtsgericht Offenbach am Main einen Haftbefehl gegen einen 25-jährigen Mann. Vorläufig festgenommen wurde zudem ein 19-Jähriger, der ebenfalls aus dem Landkreis Offenbach stand. Dieser wird noch heute dem Haftrichter am Amtsgericht Offenbach am Main vorgeführt.

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