Call-by-Call im Festnetz – Stilblüten der Anbieter

Call-by-Call im Festnetz - Stilblüten der Anbieter

Für Telefonkunden von T-Com (Dt. Telekom) ist es vorteilhaft, mit einer sogenannten Vorvorwahl einfach über einen anderen Telefonanbieter telefoniert zu können und damit die Telefonkosten zu senken. Jedoch führen häufige Preisänderungen einiger Call-by-Call-Anbieter dazu, dass manche Kunden bei der Nutzung des Call-by-Call plötzlich und unwissentlich mehr bezahlt, als würde ganz normal über den Festnetz-Anschluss von T-Com telefoniert. Die häufigen Preisänderungen gehören bei manchem Anbieter bereits zur Geschäftspolitik, denn sonst würden sich die zeitweise unter dem Einkaufsniveau liegenden Preise nicht refinanzieren lassen. Jedoch gibt es Preisänderungen, die eher der Rubrik fragwürdige Angebote zuzuordnen wären. Allein für den heutigen Tag kann die Telespiegel-Redaktion drei solche Fälle nennen.

In den vergangenen Tagen führte der Anbieter VOIPGO (Vorwahl 010057) fast täglich Preissenkungen für Gespräche in die deutschen Mobilfunknetze durch. Zuletzt wurde der Minutenpreis am vergangenen Montag um 15 Uhr für die Zeit von 8 Uhr bis 18 Uhr auf 9,4 Cent und in der Zeit zwischen 18 Uhr und 8 Uhr auf 9,8 Cent gesenkt, wohlgemerkt bei einer Abrechnung in einem 60-Sekundentakt. Gestern gegen 19 Uhr wurde per Presse-Mitteilung eine weitere Preissenkung auf 9,75 Cent bzw. 9,4 Cent angekündigt, jedoch wurde dabei gleichzeitig der Abrechnungstakt auf wesentlich ungünstigere 300 Sekunden geändert. Dies bedeutet, dass ein Gespräch von vielleicht wenigen Sekunden zu einer Handy-Maibox bereits 47 Cent kostet.

Der Anbieter Star Communications (Vorwahl 01094) ist heute ebenfalls unangenehm aufgefallen. Seit dem 9. Juni wurden Gespräche in das deutsche Mobilfunknetz von Vodafone zu einem Minutenpreis von 9,7 Cent abgerechnet. Heute morgen um 9 Uhr teilte der Anbieter in seiner Presse-Mitteilung unter anderem mit, dass bereits seit Mitternacht hierfür nun 11,8 Cent je Minute abgerechnet werden. Auf Nachfrage der Telespiegel-Redaktion teilte der Anbieter mit, dass der Grund für die fehlende Benachrichtigung über diese Preiserhöhung in einem Systemfehler seitens des Anbieters läge. Als Vorsichtsmaßnahme zugunsten der Telespiegel-Leser wurde sofort veranlasst, dass die innerdeutschen Tarife des Anbieters zunächst nicht mehr in dem Telespiegel-Tarifvergleichen aufgeführt werden.

Der Anbieter 01039 musste sein Call-by-Call-Angebot zunächst aufgrund eines laufenden Insolvenzverfahrens Anfang des Jahres unterbrechen. Am 14. Juni wurde dann die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit mit unveränderten Tarifen angekündigt. Bereits nach wenigen Tagen, am 19. Juni, erhielt der Telespiegel Nachricht von den ersten Preisänderungen. Gespräche in die Mobilfunknetze wurden zwar auf 13,9 Cent beziehungsweise 15,9 Cent pro Minute gesenkt, jedoch wurde der Abrechnungstakt von 1 Sekunde auf 60 Sekunden angehoben und damit deutlich verschlechtert. Gleichzeitig wurde eine günstige Stunde für Ferngespräche pro Tag angekündigt, in der von 20 Uhr bis 21 Uhr je angefangener Minute nur 0,8 Cent berechnet werden sollten. Bereits heute zur Mittagszeit wurde die nächste Änderung bekannt gegeben, ebenfalls rückwirkend. Seit Mitternacht werden Gespräche in alle deutschen Mobilfunknetze mit 19,9 Cent pro Minute abgerechnet, jedoch wurde der Abrechnungstakt wieder auf 1 Sekunde abgesenkt. Die gestern angekündigte günstige Stunde für Ferngespräche wurde außerdem um eine volle Stunde vorgezogen, so dass zwischen 20 Uhr und 21 Uhr heute gleich 2,9 Cent für Ferngespräche in Rechnung gestellt werden.

Die besten Angebote zum günstig telefonieren über eine Vorvorwahl finden die Telespiegel-Leser immer aktuell in den Tarifvergleichen.

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