kinox.to & Co. – Abofallen für alte Android-Smartphones

Abofalle

Nach Recherche des Sicherheitsunternehmens ERNW zockt derzeit ein Netzwerk von Webseiten Nutzer älterer Android-Browser ab. Auf verschiedenen Webseiten wie kinox.to stellen die Hintermänner demnach eine regelrechte Falle, mit der sie eine Sicherheitslücke in Android-Browsern ausnutzen. Dadurch wird den Nutzern im Mobilfunknetz ein angebliches Abo untergeschoben, für das später auf der Handyrechnung stattliche Beträge zu zahlen ist. Bemerkt dies der Handynutzer nicht oder wehrt er sich nicht, wird es teuer.

Abofalle: Popups trotz Javascript-Blockade

Betroffen sind wenigstens die älteren Android-Versionen bis 4.3. Die Abzocker nutzen dabei eine Lücke aus. Denn der implementierte Systembrowser soll eigentlich Popup-Werbung blockieren. Mit dem „richtigen“ Code kann eine Werbung diese Blockade aber umgehen und sich über das Display legen. Sobald der Nutzer dann die Anzeige wegklicken will, aktiviert er die Abofalle. Ein Upgrade auf eine neue Android-Version unterbindet die größte Gefahr, ist aber kein Allheilmittel. Sicherer ist es grundsätzlich, einen alternativen Browser wie Firefox oder Chrome auf dem Smartphone zu installieren.

Die Betrüger gehen sehr geschickt vor. Denn die Werbung sieht harmlos aus und präsentiert Angebote von scheinbar vertrauenswürdigen Shops. Diese wird in einem ausgetüftelten System über mehrere Webseiten verteilt. Eine davon soll kinox.to sein. Diese Plattform ist bereits früher durch Urheberrechtsverletzungen aufgefallen. Das gesamte Netzwerk scheint jedoch deutlich größer zu sein und teilweise auch Portale zu enthalten, deren Betreiber nichts von dem Abzocksystem wissen. Wer hinter dem Betrug steckt, ist noch unklar. Spuren sollen sich bis nach Las Vegas und Rumänen zurückverfolgen lassen.

Mocopay als Dienstleister involviert

Betrüger nutzen unter anderem den deutschen Bezahldienst Mocopay für ihre Machenschaften. Dieser zieht die Abogebühren über die Handyrechnung der Betroffenen ein. Obwohl Mocopay von Nutzern immer wieder als Dienstleister von Abofallen genannt wird, ist nach aktuellem Stand davon auszugehen, dass die Verantwortlichen bisher nichts von dem Betrug wussten.

So wehren sich Nutzer gegen Abofallen

Da die Verantwortlichen aus dem Verborgenen agieren, können Betroffene vermutlich ohne größere Gegenwehr gegen die Abofalle vorgehen. Allerdings müssen sie aktiv werden. Sie müssen bei ihrem Handyanbieter und gegenüber Mocopay der Abbuchung widersprechen und sollten zusätzlich eine Drittanbietersperre installieren lassen. Allerdings dürfte der bisher abgebuchte Betrag dennoch verloren sein. Bei Problemen können Betroffene die regionale Verbraucherzentrale einschalten und ggf. den Vorfall der Bundesnetzagentur melden.

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