Facebook – die Gesichtserkennung ist zurück

Facebook - die Gesichtserkennung ist zurück

Die Social-Media-Plattform Facebook ist derzeit in den Schlagzeilen. Unter anderem werfen Politik, Verbraucherschützer und Experten dem Unternehmen vor, nicht sorgsam genug mit den persönlichen Daten der Nutzer umzugehen. Daran wird sich möglicherweise in Kürze einiges ändern. Denn Facebook wird im Zuge der neuen Datenschutzgrundverordnung in der EU die entsprechenden Einstellungen für Nutzer teilweise verbessern. Allerdings will das Unternehmen etwas einführen, das vor einigen Jahren genau an den geltenden Datenschutzbestimmungen gescheitert ist: die Gesichtserkennung.

Nur auf Wunsch – die Gesichtserkennung auf Facebook

Facebook will die Gesichtserkennung wieder anbieten und in Kürze vorerst für einen kleinen Personenkreis testweise einführen. Auch in der EU sollen Nutzer diese Funktion zur Verfügung gestellt bekommen. Es ist jedoch eine explizite Abfrage vorgesehen, bei der die Nutzer einen Haken als Zustimmung setzen müssen. Dann wäre die Gesichtserkennung voraussichtlich datenschutzkonform. Die Entscheidung von Facebook gilt nur für die Social-Media-Plattform, nicht jedoch für die Tochterunternehmen Instagram und WhatsApp.

Die Funktion erlaubt es, im ersten Schritt Personen auf Fotos zu markieren und mit einem Profil zu verknüpfen. Der Algorithmus soll dann auch das Gesicht auf neu hochgeladenen Fotos erkennen und einem Nutzer zuordnen. Auf diese Weise sind Personen durch die Software zu identifizieren. Unter „Einstellungen“ und „Chronik und Markierungen“ können Nutzer die Funktion an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Obwohl Facebook den Nutzern die Wahlfreiheit lässt, ob und wer sie auf Fotos markieren darf, äußern Experten wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Bedenken. So würden alle hochgeladenen Fotos und Videos auf bekannte Personen und entsprechende Verknüpfungen zum Profil überprüft. Nicht immer erfährt der Betroffen, dass er markiert wurde. Missbrauch ist möglich und selbst auf eine Stalking-Gefahr wiesen die Experten hin. Hinzu kommen Zweifel, ob die Daten früher oder später nicht anderen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.

Mehr Datenschutz bei Facebook

Im Mai tritt in der EU die Datenschutzgrundverordnung endgültig in Kraft. In diesem Zusammenhang scheint Facebook einige Details bei den Datenschutzeinstellungen ändern zu wollen. So sollen Nutzer unter anderem zukünftig zustimmen oder ablehnen können, ob sie personalisierte Werbung auf Basis von Daten anderer Unternehmen eingeblendet bekommen oder ob sie Angaben zu Religion, politischen Ansichten, sexuelle Orientierung oder ihrem Beziehungsstatus machen möchten. Bei Jugendlichen unter 16 Jahren sollen sogar die Eltern mitentscheiden dürfen. Das Mindestalter für Nutzer soll anders als bei WhatsApp weiterhin bei 13 Jahren liegen. Die neuen Regelungen sollen nicht nur in Europa, sondern weltweit umgesetzt werden.

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