Also doch – WhatsApp bald mit Werbung

Also doch - WhatsApp bald mit Werbung

Laut Medienberichten müssen sich WhatsApp-Nutzer bald auf eine unangenehme Änderung einstellen. Unter anderem weist das Magazin Telecom Talk darauf hin, dass Facebook demnächst Werbung in WhatsApp integrieren wird. Dabei berufen sich verschiedene Quellen auf die Aussagen von einer der Facebook-Verantwortlichen, Carolyn Everson. Demnach werde bereits an einer Implementierung in die iOS-Version gearbeitet. Die Anzeigen sollen WhatsApp profitabel machen und erscheinen voraussichtlich zunächst in den Status-Meldungen.

WhatsApp: Wie wird Werbung eingeblendet?

Voraussichtlich erhält WhatsApp in Kürze einen neuen Status-Tab. Wechselt der Nutzer dorthin, sieht er beim Scrollen Werbung. Das System soll ähnlich wie bei der Facebook-Tochter Instagram funktionieren. Dieses wurde in jüngster Vergangenheit auf ähnliche Weise eingeführt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass früher oder später auch zwischen Nachrichten Werbeanzeigen erscheinen werden. Wie das funktionieren kann, zeigen aktuelle Bestrebungen des Konzerns, im Facebook-Messenger automatisch startende Videos mit Werbeclips einzublenden.

WhatsApp erhält nach Schonfrist Werbeeinblendungen

Der Schritt überrascht zu diesem Zeitpunkt. Denn Facebook hatte bei der Übernahme von WhatsApp zugesichert, dass der Messenger werbefrei bleiben werde. Auch intern hatten sich die Entwickler lange Zeit gegen eine Monetarisierung ausgesprochen. Der Gründer Brian Acton hatte sich in den letzten Wochen zerknirscht geäußert und bedauernd erklärt, er habe die Privatsphäre seiner Nutzer für einen größeren Gewinn an Facebook verkauft und müsse nun damit jeden Tag leben. Vor dem Hintergrund, dass Facebook nach einer längeren Schonfrist jetzt offenbar Werbeeinnahmen generieren möchte, klingt das wie eine Anklage.

Kritik: Viele Alternativen auf dem Messenger-Markt

Mit eingeblendeter Werbung entsteht eine völlig neue Betrachtung des ohnehin in der Kritik stehenden Messengers. Denn zum einen hat Facebook die Möglichkeit, die App für eine geringe Gebühr zu verbreiten. Bei einer angeblich zehnstelligen Nutzerzahl wäre das ein Milliardengewinn. Dass dies nicht so ist, zeigt zum anderen, was zu erwarten ist: Personalisierte Werbung mit Trackingcodes, die den Nutzer endgültig zum Melkvieh des Konzerns machen. Denn diese Werbung auf Basis von persönlichen Nutzerdaten bringt Facebook offenbar deutlich größere Gewinne.

Ob dann die Verschlüsselung der Nachrichten weiterhin gegeben sein kann und ob sich Facebook an die Datenschutzgrundverordnung hält, bleibt abzuwarten. Die Gründer von WhatsApp haben in der Vergangenheit stets betont, dass Werbung die Verschlüsselung behindere. Zudem besteht zusätzlich eine größere Gefahr, sich direkt auf das Handy mit den in der App gespeicherten sehr privaten Daten Schadcodes und Trojaner einzufangen. Es ist daher nicht nachvollziehbar, warum sich das Unternehmen nicht für eine jährliche Nutzungsgebühr entscheidet. Nutzer sollten sich daher nach werbefreien und sicheren Alternativen zu WhatsApp umsehen. Es gibt eine Reihe von Messenger-Apps, die dem Datenschutz entsprechen und zugleich ähnliche Funktionen bieten.

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