Massives Datenleck – Millionen Nutzerdaten jahrelang ungeschützt im Netz

Massives Datenleck – Millionen Nutzerdaten jahrelang ungeschützt im Netz

Eine massive Sicherheitslücke bei einem Schnittstellen-Dienstleister hat dafür gesorgt, dass jahrelang über eine Millionen Datensätze von rund 700 000 Nutzern von verschiedenen Online-Marktplätzen ungeschützt im Netz waren. Mittlerweile ist das Datenleck zwar geschlossen, die Kunden wurden über die massive Lücke jedoch bis heute nicht informiert.

Welche Online-Marktplätze waren betroffen?

Laut ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus, handelt es sich bei den ungeschützten Nutzerdaten beispielsweise um E-Mail-Adressen, Postadressen, Bestellinformationen und Telefonnummern, aber zum Teil auch um die Bankverbindungen der Kunden. Insgesamt drei Jahre lang bestand das große Datenleck bei einem Schnittstellen-Dienstleister. Auf Online-Marktplätzen, auf denen auch externe Händler ihre Ware anbieten können, dienen solche Schnittstellen dafür, dass die Händler ihr Warenwirtschaftssystem mit dem entsprechenden Online-Marktplatz verbinden können. Folgende Marktplätze sind betroffen:

  • Check24
  • Crowdfox
  • Hood
  • Idealo
  • Kaufland
  • Mediamarkt
  • Otto
  • Tyre24

Kunden, die in den letzten Jahren bei den entsprechenden Online-Marktplätzen eingekauft haben, können überprüfen, ob ihre Daten betroffen sind.

Die Plattformen weisen die Verantwortung von sich

Ein Programmierer entdeckte diese massive Schwachstelle bereits im Sommer letzten Jahres. Doch bis heute wurden die Kunden nicht darüber informiert, dass ihre sensiblen Daten möglicherweise ungeschützt im Netz zugänglich waren. Zudem weisen die betroffenen Plattformen die Verantwortung ab und geben an, keine datenschutzrechtliche Verantwortung für die Marktplätze zu tragen. Denn da die Händler die direkten Vertragspartner der Kunden seien, seien diese somit auch für den Schutz der Kundendaten verantwortlich. Kaufland sieht sich beispielsweise nur als “Vermittler zwischen Kunden und Händlern”. Von Baden-Württembergs Landesdatenschutzbeauftragter Stefan Brink wird das Vorgehen der Plattformen, die Kunden monatelang nicht zu informieren, als “schwerwiegender und skandalöser Vorgang” bezeichnet. Ob die sensiblen Kundendaten im Darknet aufgetaucht sind und dort gehandelt werden, kann allerdings nicht mehr überprüft werden.

“Die Daten sind sehr konkret, es sind auch Zahlungsinformationen dabei. Damit könnte man Phishing-Mails füllen oder Identitätsdiebstahl begehen”, erklärt der IT-Sicherheitsexperte Mark Ruef.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Mobilfunk-Monitoring – BNetzA ergänzt interaktive Karte um 1&1-Daten

Mobilfunk-Monitoring

BNetzA ergänzt interaktive Karte um 1&1-Daten

Auf der Mobilfunk-Karte der Bundesnetzagentur können Verbraucher die aktuelle Mobilfunkversorgung für ganz Deutschland einsehen. Die Daten der interaktiven Karte wurden jetzt auch um die des vierten deutschen Netzbetreibers 1&1 Mobilfunk GmbH erweitert. […]

Von 30 auf 14 Tage – Amazon verkürzt Rückgabefrist bestimmter Produkte

Von 30 auf 14 Tage

Amazon verkürzt Rückgabefrist bestimmter Produkte

Amazon verkürzt die Rückgabefrist für bestimmte Warengruppen von 30 auf 14 Tage. Kunden, die elektronische Produkte über den Online-Händler bestellen, sollten daher die Rückgabebedingungen in Zukunft genau im Blick haben. Andere Produkte können weiterhin 30 Tage lang zurückgegeben werden. […]

Angemessene Internetversorgung – BNetzA setzt erstmals Recht durch

Angemessene Internetversorgung

BNetzA setzt erstmals Recht durch

Erstmalig hat die BNetzA das Recht auf „schnelles“ Internet durch ein Verpflichtungsverfahren durchgesetzt. Ein Haushalt in Niedersachsen muss jetzt angemessen mit einem Internetdienst versorgt werden. Kritik zur verpflichtenden Erschließung von einzelnen Haushalten kommt vom Breko. […]

Mehr Privatsphäre – Signal ermöglicht Kontaktaufnahme per Nutzernamen

Mehr Privatsphäre

Signal ermöglicht Kontaktaufnahme per Nutzernamen

Signal führt Benutzernamen für alle User ein. Mit der neuen Funktion können sich die Nutzer in Zukunft miteinander vernetzen, ohne, dass sie hierfür ihre Telefonnummer teilen müssen. Bereits in den nächsten Wochen soll die Kontaktaufnahme per Nutzername in der Messaging-App für alle möglich sein. […]