Handykauf und Anbieterwahl – telespiegel Ratgeber

Handykauf Anbieterwahl

Bei der Wahl eines Handy-Tarifs und dem Kauf eines neuen Handys sind bestimmte Kriterien zu berücksichtigen, um den richtigen Handy-Tarif finden und einen passenden Handykauf zu machen.

Bei der Wahl des richtigen Tarifs hilft

Handykauf ohne Vertrag

Vertrag oder Guthabenkarte

Erst einmal stellt sich vor dem Handykauf die Frage, ob die anfallenden Kosten im Rahmen eines Handyvertrag (Postpaid) am Monatsende oder mit einer Guthabenkarte (Prepaid) im Voraus bezahlt werden sollen. Preislich gibt es meist kaum noch Unterschiede zwischen den beiden Varianten. Um die Handy-Kosten im Griff zu haben, bietet sich sicherlich eine Prepaidkarte an, bei einem Handyvertrag muss sich jedoch nicht um ausreichend Guthaben gekümmert werden, weil die Rechnung monatlich beglichen wird. Vertragliche Freiheiten bietet aber nicht nur eine Prepaidkarte. Es gibt auch attraktive Angebote für Mobilfunkverträge mit Rechnungszahlung ohne Mindestvertragslaufzeit, Grundgebühr und Mindestumsatz.

Mobilfunknetz und Anbieter

Die klassischen Tarife der Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone, Telekom und o2 offeriert Tarife nur noch über seine Marken, bieten überwiegend nicht so günstige Preise, wie ein Handytarif aus dem Discount-Angebot. Dafür gibt es bei den Netzbetreibern und Serviceprovidern oft mehr Service und Zusatzleistungen als bei den günstigen Discount-Anbietern. Kunden, die darauf verzichten können und lieber günstiger telefonieren, wählen besser eines der Discount-Angebote (Guthabenkarte oder Handy-Vertrag). Die haben auch den Vorteil, dass meist ein einheitlicher, günstiger Preis für jede Tageszeit und in alle deutschen Telefonnetze gilt. Jedoch gibt es häufig einige Einschränkungen und schlechtere Konditionen, wenn man mal mit dem Handy im Ausland ist.
Auch die Discount-Tarife werden in den einem der Mobilfunknetze der Netzbetreiber abgewickelt. Dafür haben die Anbieter mit den Netzbetreibern eine Kooperation geschlossen oder es sind Discountmarken der Netzbetreiber. Auf welches Mobilfunk-Netz die Wahl fällt, ist oft Geschmackssache, jedoch lohnt sich vor dem Handykauf oft ein Blick in das eigene Umfeld und darauf, welches der Handynetze von Bekannten und Kollegen genutzt wird, denn bei manchen Anbietern sind netzinterne Telefonate günstiger als Gespräche in Fremdnetze und auch an die anfallenden Kosten des Anrufers sollte gedacht werden. Auch ist die unterschiedlich gute Netzabdeckung der Mobilfunknetze zu beachten. Die macht sich insbesondere bei der Datenübertragung per GPRS/UMTS (mobiles Internet) bemerkbar.

Gesprächspreise und andere Kosten

Welche Dienste mit dem Handy häufig genutzt werden, sollte die Wahl des Tarifs beim Handykauf beeinflussen. Werden viele Gespräche mit nur einer Person geführt, lohnt sich vielleicht die Wahl eines Handyvertrags mit einer Partnerkarte des Netzbetreibers oder die Wahl zweier Karten eines Anbieters mit besonders günstigen netzinternen Gesprächen. Wird gleichermaßen mit Teilnehmern in den deutschen Mobilfunknetzen und dem deutschen Festnetz telefoniert, ist sicherlich die Wahl eines Discount-Angebots mit einem Preis für alle Netze ratsam. Für vorwiegende Telefonate in ein oder mehrere bestimmte Telefonnetze eignet sich gut eine Handyflatrate. Auch Nutzer mit Vorliebe für SMS kommen auf ihre Kosten, denn Angebote mit besonders günstigen SMS-Preisen gibt es unter den Discount-Tarifen ebenfalls.
Ob sich ein Tarif mit monatlich enthaltenen Freiminuten oder Mindestumsatz lohnt, kann nachgerechnet werden. Zu beachten ist jedoch, dass der Gebrauch der Freiminuten und eventuell auch des Mindestumsatzes häufig nur auf bestimmte Telefonate beschränkt ist. Nicht genutzte Freiminuten verfallen am Monatsende und wurde ein Mindestumsatz nicht erreicht, wird der Differenzbetrag draufgerechnet.
Bei der Kündigung des bestehenden Handytarifs ist darauf zu achten, ob der Anbieter in einer Klausel die Rückgabe der SIM-Karte verankert hat. Ist dies der Fall und schickt der Kunde die deaktivierte SIM-Karte nicht zurück, können zusätzliche Gebühren auf ihn zukommen.

Abrechnung und Taktung

Der Blick sollte ebenfalls auf die Taktung gerichtet werden, in der die Telefonate abgerechnet werden. Dauern Telefonate im Regelfall weniger als eine Minute, rechnet sich ein Tarif mit sekundengenauer Taktung schon bald. Denn zum Beispiel mit der Taktung 60/1 wird die erste Minute vollständig berechnet, auch bei Telefonaten, die vielleicht nur 40 Sekunden dauern. Für Telefonate in das Ausland oder zu Sonderrufnummern gilt häufig eine andere Abrechnungseinheit als für nationale Telefonate. Die Taktungen der auf dem Markt befindlichen Angebote sind sehr unterschiedlich, die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Taktung / Abrechnungseinheiten

  • 1/1 – ab der ersten Sekunde wird sekundengenau abgerechnet
  • 10/10 – Abrechnung erfolgt im 10-Sekunden-Takt
  • 60/1 – erste Minute wird voll berechnet, danach erfolgt eine sekundengenaue Abrechnung
  • 60/10 – erste Minute wird voll berechnet, danach erfolgt eine 10-sekündige Abrechnung
  • 60/30 – erste Minute wird voll berechnet, danach erfolgt eine 30-sekündige Abrechnung
  • 60/60 – jede angefangene Minute wird voll berechnet
  • 300/300 – jede angefangenen 5 Minuten werden voll berechnet

Grundgebühr und Handy

Für einige steht schon vor der Wahl des Handy-Tarifs fest, welches Handy sie zukünftig begleiten soll. Um beim Handykauf an das Traumhandy zu gelangen, gibt es jedoch verschiedene Wege. Mit einem Handy-Vertrag gibt es neue und auch ältere Handy-Modelle zu einem scheinbar günstigen Preis oder sogar für 0,- €. Dabei ist jedoch nicht zu vergessen, dass diese subventionierten Handys von den Kunden unter anderem durch die monatlich zu zahlende Grundgebühr des Handyvertrags und durch die Gesprächspreise finanziert wird. Die scheinbar kostenlosen Handys sind somit nichts anderes als ein Handykauf auf Raten. Es ist also überlegenswert, ein Tarif-Angebot ohne oder mit geringerer Grundgebühr zu wählen und den eigentlichen Handykauf auf anderen Wegen durchzuführen. Vielleicht ist im Bekanntenkreis ein Handy zu verkaufen oder das Durchstöbern der Angebote bei dem Online-Auktionshaus eBay bringt den gewünschten Erfolg. Wurde sich bezüglich des neuen Geräts noch nicht festgelegt, um welches Modell es sich handeln soll, ist zu überlegen, wofür es vorrangig verwendet werden wird. Ob es bestimmte Funktionen besitzen soll, ist auch Geschmackssache, zu viele Funktionen können einige Nutzer jedoch eher verwirren. Für manche ist es einfacher, das Gerät eines Herstellers auszuwählen, den man bereits kennt. Dadurch ist die Menüführung des neuen Geräts bereits vertraut und man erspart sich mühsames Durchblättern der Bedienungsanleitung.

SIM-Lock und Netlock

Nicht jedes Handy funktioniert mit jeder SIM-Karte. Manche Mobiltelefone besitzen eine sogenannte SIM-Lock (SIM-Sperre). Diese Geräte wurden beim Handykauf in Verbindung mit einer Prepaid-Karte erworben und können nur mit dieser SIM-Karte verwendet werden, beim Einlegen einer anderen SIM-Karte funktioniert das Handy nicht. Handelt es sich um ein Handy mit Net-Lock (Netz-Sperre), bedeutet dies, dass das Gerät nur in dem Mobilfunk-Netz benutzt werden kann, das per Net-Lock eingestellt ist. Ein Handy mit Net-Lock auf das Mobilfunknetz von T-Mobile kann also nicht mit einer SIM-Karte verwendet werden, die in dem Vodafone-Netz funkt. Gegen eine nicht unerhebliche Gebühr kann die SIM-Lock oder die Net-Lock mithilfe eines bei dem Anbieter erhältlichen Entsperr-Codes entfernt werden. Nach Ablauf von zwei Jahren ist das sogar kostenfrei.

Letzte Bearbeitung: 07.11.2017