Urteil – Hohe Kosten für Rufnummernmitnahme bei Anbieterwechsel im Festnetz

Urteil zu hohe Kosten fuer Rufnummernmitnahme bei Anbieterwechsel im Festnetz

An einem Festnetzanschluss mit ISDN-Komfort können Kunden mehrere Rufnummern nutzen. So richten viele Kunden an ihrem Telefonanschluss eine Rufnummer beispielsweise für ihr Büro, eine für private Anrufe, eine für die Tochter, den Sohn, das Faxgerät usw. ein. Bei einem Wechsel des Telefonanbieters möchten die meisten Kunden viele oder möglichst alle dieser gewohnten Rufnummern mitnehmen. Diese sogenannte Rufnummernportierung ist ebenso wie in dem Mobilfunk auch in dem Festnetz möglich. Der Kunde beauftragt den neuen Anbieter einfach, die Rufnummern bei dem bisherigen Anbieter anzufordern. Für die Mitnahme der Rufnummer zahlen Mobilfunkkunden maximal 30,72 €, das ist die gesetzlich festgelegte Obergrenze. Eine solche Obergrenze besteht für Rufnummernmitnahmen in dem Festnetz aber nicht.

Der Telekommunikationsanbieter easybell klagte gegen einen seinen Konkurrenten, weil der von einem wechselwilligen Kunden 29,99 € verlangte, und zwar pro mitgenommener Rufnummer. Weil der Kunde zehn Rufnummern portieren lassen wollte, hätte er insgesamt 299,90 € bezahlen müssen. In diesem Fall habe der Kunde die Preisliste so interpretieren können, dass nur einmalig 29,99 € Portierungskosten für die Portierung der Rufnummern anfallen, führte der Rechtsanwalt des Unternehmens aus. Der Kunde entschied sich schließlich, nicht alle Rufnummern mitzunehmen. Doch häufig werden Kunden von den hohen Portierungskosten überrascht und widerrufen dann den Wechselauftrag, klagte der Anbieter. Das Gericht folgte seiner Auffassung, dass die hohen und intransparenten Portierungskosten eine Wettbewerbsbehinderung darstellen. Es drohte dem Wettbewerber bei Wiederholung mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 250.000 €.

Landgericht Köln, Aktz. 31 O 193/13

Weitere Informationen
Gerichtsurteile Telefonanschluss

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Der Black Friday steht vor der Tür – darauf müssen Verbraucher achten

Der Black Friday steht vor der Tür

Darauf müssen Verbraucher achten

In kurzer Zeit startet wieder der Black Friday. Verbraucher werden mit riesigen Rabatten angelockt. Einige der Angebote sind jedoch trügerisch. Daher sollten Käufer stets Ruhe und Vorsicht walten lassen und Preisvergleiche durchführen. Wer bewusst shoppt, kann wirklich sparen. […]

Versteckte Kosten bei Handyverträgen – clever sparen im Tarifdschungel

Versteckte Kosten bei Handyverträgen

Clever sparen im Tarifdschungel

Handyverträge wirken oft günstig, verbergen jedoch Kostenfallen wie automatische Preissteigerungen und Zusatzoptionen. Wer Tarife sorgfältig prüft, kann das Sparpotenzial im Mobilfunkmarkt effektiv nutzen. […]

Speedport 7

Neuer Router & WLAN-Pakete der Telekom

Speedport 7

Der neue Speedport 7 Router der Telekom kombiniert modernste Wi-Fi-7-Technologie mit intuitiver App-Steuerung sowie smarten Zusatzfunktionen. Kunden können zwischen drei WLAN-Paketen wählen, die maximale Stabilität, Komfort und Sicherheit bieten sollen. […]

Wie KI den Büroarbeitsmarkt bis 2030 verändert – was sind die Risiken?

Wie KI den Büroarbeitsmarkt bis 2030 verändert

Was sind die Risiken?

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt enorm. Besonders klassische Bürojobs geraten dabei zunehmend unter Druck. Viele KI-Assistenten sind bereits zum jetzigen Zeitpunkt in der Lage, Aufgaben automatisiert zu übernehmen. Insbesondere für Berufseinsteiger wird sich künftig einiges verändern. […]

Weiße Flecken 2025 - Warum Deutschlands Mobilfunk noch Lücken hat

Weiße Flecken 2025

Warum Deutschlands Mobilfunk noch Lücken hat

Deutschland ist fast flächendeckend mit Mobilfunk versorgt – aber noch nicht ganz. Laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) bleiben trotz jahrelangen Ausbaus noch rund zwei Prozent der Landesfläche ohne Empfang. Warum gerade Wälder, Berge und Grenzregionen so hartnäckig vom Netz ausgeschlossen bleiben, zeigt eine detaillierte Analyse. […]